Im Zuge der Konferenz des Europäischen Primärversorgungsforums (EFPC) wurde die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems in Österreich besprochen. Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) kündigt dabei einen Ausbau der PVE an. Aus den bisher 100 sollen bis 2030 bis zu 300 werden. Außerdem soll in Zukunft die Patientensteuerung durch das fragmentierte Gesundheitswesen besser organisiert werden.
Ewout Van Ginniken, Direktor des European Observatory on Health Systems and Policies, stellte Österreich bereits ein gutes Zeugnis aus. Nach schlechten Ergebnissen noch vor zehn Jahren sehe man nun die richtigen Ansätze für Reformen, sagte er. Einige Kritikpunkte, die er nannte waren, dass Patient:innen direkt ohne Zuweisung zur Fachärzt:in gehen könnten. Außerdem ist das Leistungsspektrum der niederländischen PVE deutlich breiter – dort werden auch kleine Operationen vorgenommen oder chronische Krankheiten behandelt, und es gibt einen Notfall- und Bereitschaftsdienst. Somit steht den Patient:innen rund um die Uhr eine Versorgung zur Verfügung.
Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH, würde sich Letzteres auch für Österreich wünschen. Wichtig seien Niederschwelligkeit und möglichst hohe Kontinuität in der Versorgung, betonte er. In Sachen Patientensteuerung steht Österreich noch ziemlich am Anfang. Große Hoffnung wird in den Ausbau der 1450-Hotline gesetzt, die sukzessive ausgebaut werden soll.