Hausärzt:in 04/2024

Oligometastasiertes Prostatakarzinom: Neue Wege in der Behandlung am Ordensklinikum Linz

Zur Behandlung eines aggressiven Prostatakarzinoms mit einer Metastase am Kreuzbein ermöglichten Expert:innen der Urologie und der Radioonkologie am Ordensklinikum Linz mit einem neuen Konzept die bestmögliche Lösung für den Patienten: Er ist seit fast fünf Jahren krebsfrei.

Auf Grund einer Früherkennungsuntersuchung entdeckten Ärzt:innen bei einem Grazer Patienten ein oligometastasiertes Prostatakarzinom, das am Ordensklinikum Linz erfolgreich behandelt werden konnte. "Wir entschieden uns gemeinsam mit der Urologie bei dem Patienten gegen eine Hormontherapie, die mit sehr starken Nebenwirkungen verbunden sein kann, und die nach einer Zeit nicht mehr anschlägt, weil die Zellen dagegen resistent werden." schildert Prim. Univ.-Prof. Dr. Hans Geinitz, Leiter der Abteilung Radioonkologie am Ordensklinikum Linz. 

Das interdisziplinäre Expert:innenteam entschied sich statt der Hormontherapie, die bei metastasierten Prostatakarzinomen normalerweise angewendet wird, für ein neues Konzept. Prim. Geinitz erläutert: "Die Kolleg:innen der Urologie entfernten das aggressive Prostatakarzinom operativ und in der Radioonkologie wurde auf Basis einer spezifischen bildgebenden Untersuchung, einer sogenannten PSMA-PET-CT, der Metastasenherd am Kreuzbein ausgemacht und lokal hoch dosiert bestrahlt." Das war vor beinahe fünf Jahren. Alle drei Monate geht der Patient seither in Graz zur Kontrolle. Sollte der Krebs irgendwann zurückkommen, bleiben weiterhin alle Behandlungsmöglichkeiten, von Hormontherapie bis Strahlentherapie, offen.

Eine Früherkennungsuntersuchung führte zur Diagnose: Nach der Untersuchung inkl. einer Punktierung der Prostata wurde beim betroffenen Patienten Dieter Binder eine Krebserkrankung entdeckt. Für den Historiker war dies erstmal ein Schock: "Die Diagnose war dann natürlich erschütternd und die Wochen bis zur Operation waren nervlich sehr schwer zu verdauen."

Nach einer kurzen Regenerationsphase nach der OP ging es für Binder weiter mit der Strahlentherapie: Vier Wochen lang wurde von Montag bis Freitag täglich das Kreuzbein des Patienten bestrahlt, was dank der geringen Nebenwirkungen wenig Einschränkungen im Alltag mit sich brachte. Das Zusammenspiel im Ordensklinikum Linz – zwischen den Abteilungen, den Pfleger:innen und Ärzt:innen habe hervorragend funktioniert, schwärmt der Patient noch heute.