Hausärzt:in 05/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Lungenemphysem: neue Behandlungsmethode

Neu internationale Studie zeigt, dass innovative Luftweg-Schiene den Luftstau in der Lunge verringern kann.

Das Karl Landsteiner Institut für Lungenforschung ist an einer internationalen Studie beteiligt zur Behandlung von Emphysem. Eine neuartige "Schienung" der Atemwege mit kleinen Bronchialimplantaten, sogenannten airway scaffolds, kann die Lebensqualität von Lungenemphysem Patient:innen verbessern. Die Implantate helfen den Luftstau in der Lunge zu verringern, was die Hauptursache von Atemnot ist. Es werden sehr feine, kleine spiralförmige Metall-Schienen mithilfe eines Bronchoskops direkt in die kleinen Luftwege der Lunge eingesetzt. Die airway scaffolds schaffen neue Wege für die Luft, um aus den überblähten Lungenabschnitten zu entweichen. Der Effekt: Die Lunge kann sich wieder besser zusammenziehen, das Atmen fällt leichter.  Dabei traten bei 20 % der Patient:innen Nebenwirkungen auf, am häufigsten waren Infektionen, die gut mit Antibiotika behandelt werden konnten. 

"Wir sehen, dass sich durch die Implantation dieser airway scaffolds, die Lungenüberblähung deutlich reduziert und das somit verfügbare Lungenvolumen verbessert – ein Effekt, den viele Patient:innen unmittelbar spüren. Sie können wieder tiefer durchatmen, sich mehr bewegen und ihre Alltagsaktivitäten besser bewältigen", sagt Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour, Leiter des Instituts und der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie der Klinik Floridsdorf. Eine internationale Folgestudie ist bereits geplant, um die bisherigen Erkenntnisse und die Wirkung des Verfahrens über einen längeren Zeitraum hinweg bei einer größeren Zahl an Patient:innen zu beobachten.