Hausärzt:in 10/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Hormonelle Kontrazeptiva: Brustkrebsrisiko variiert

Eine bevölkerungsbasierte Registerstudie aus Schweden zeigt, dass einige hormonelle Verhütungsmittel mit einem etwas höheren Risiko für Brustkrebs einhergehen. 

In der Studie wurden 2.095.130 Teilnehmerinnen im Alter von 13-49 Jahren zwischen 2006 und 2019  nachverfolgt. Die Studie zeigt, dass das Brustkrebsrisiko vom jeweils verwendeten Gestagen abhängt. 

Insgesamt war die Anwendung hormoneller Kontrazeptiva, unabhängig vom Präparat, mit einem 24 % erhöhten Brustkrebsrisiko assoziiert, dies entspricht einem zusätzlichen Fall pro 7.752 Anwenderinnen. Sowohl kombinierte Präparate (Hazard Ratio (HR) 1,12) als auch reine Gestagenpräparate (HR 1,2) erhöhen das Risiko. Für orale Desogestrel-Monopräparate (HR 1,18) und kombinierte Desogestrelpräparate (HR 1,19) sowie für Implantate mit Etonogestrel, dem aktiven Metaboliten von Desogestrel (HR 1,22) wurde ein erhöhtes Risiko beobachtet. Zum Vergleich, kombinierte Levonorgestrel-Präparate wiesen eine HR von 1,09 auf, das Levonorgestrel-Intrauterinsystem (52 mg) eine HR von 1,13. Kein signifikant erhöhtes Risiko zeigte sich dagegen für Medroxyprogesteronacetat-Injektionen, den Etonogestrel-Vaginalring oder kombinierte Drospirenonpräparate. 

Mit zunehmender Nutzungsdauer stieg das Risiko, bei einer Nutzung von weniger als ein Jahr war der HR 1,11, bei 1-5 Jahren war der HR 1,21 und bei 5-10 Jahren 1,34. Besonders ausgeprägt war der Anstieg bei langjähriger Anwendung von Desogestrel-Produkten (HR 1,49), im Vergleich zu Levonorgestrel-Präparaten (HR 1,20). 

Die Studienleiterin Fatemeh Hadizadeh erklärt, dass die Ergebnisse Frauen nicht davon abhalten sollte, diese Produkte zu nutzten, da hormonelle Kontrazeptiva hocheffektiv sind und gesundheitliche Vorteile haben.