Hirnmetastasen sind ein häufiges und schwer behandelbares Problem bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen, wie dem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) oder metastasiertem Brustkrebs. Frühere Ergebnisse deuten darauf hin, dass HER3 bei diesen Hirnmetastasen besonders häufig exprimiert wird. Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Patritumab Deruxtecan bindet gezielt an dieses Zelloberflächenprotein HER3.
In der TUXEDO-3-Studie wurden 21 Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs und aktiven Hirnmetastasen mit HER3-DXd behandelt. Unabhängig vom Tumorsubtyp (Hormonrezeptor-positiv, HER2-positiv, triple-negativ) erreichten 23,8 % ein Ansprechen im Gehirn. Die Nebenwirkungen waren überwiegend handhabbar. Schwere unerwünschte Wirkungen traten bei 28,6 % der Patientinnen auf, aber ohne therapiebedingte Todesfälle.
Im Fall von NSCLC wurden 20 Patient:innen mit aktiven Hirnmetastasen mit HER3-DXd behandelt. 30 % zeigten ein objektives Ansprechen im Gehirn, womit das vordefinierte Studienziel erreicht wurde. Interessant ist, dass auch Patient:innen ohne genetische Treibermutationen auf die Behandlung ansprachen. Dies legt nahe, dass Patritumab Deruxtecan für eine breitere Patient:innengruppe mit Hinrmetastasen eine mögliche Behandlungsoption ist.
HER3-DXd ist derzeit noch nicht zugelassen. Weiterführende größere Studien sind notwendig, um den klinischen Nutzen zu bestätigen.