Hausärzt:in 06/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Extremhitze kann zur Gesundheitsgefahr werden

Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien empfiehlt Schutzmaßnahmen gegen die Hitze und fordert die Spitäler fit zu machen für längere Hitzeperioden. 

Die Hitze ist eine große Belastung für ältere, geschwächte oder chronisch kranke Patient:innen, das Risiko für einen Kreislaufkollaps steigt. Auch Schwangere sind besonders gefährdet, da sich das  Frühgeburtsrisiko erhöht. Eduardo Maldonado-González, Vizepräsident der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien und Kurienobmann der angestellten Ärzte erklärt: "Hitzeschutz im Spital ist eine Grundvoraussetzung für Patientensicherheit und eine gute medizinische Versorgung. In manchen Krankenzimmern steigen die Temperaturen im Sommer auf über 30 Grad – das ist für Patient:innen wie Personal gleichermaßen belastend". Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien sieht die bis 2030 geplanten 3,3 Milliarden Euro der Stadt Wien für die Modernisierung der städtischen Kliniken als wichtigen Schritt und verbindet damit den klaren Auftrag, wirksame Maßnahmen gegen Überhitzung mitzuplanen. Mit vorausschauender Planung kann die Stadt Wien sicherstellen, dass unsere Kliniken auch in Zukunft sichere Orte für Patient:innen sowie Personal sind. 

Die Anzahl an Hitzetagen steigt stetig, waren es zwischen 1961 und 1990 drei bis maximal 20 Hitzetage pro Jahr, sind es zwischen 1991 und 2020 neun bis 23, mit Rekorden über 40 Tage. Daher erinnert die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien an folgender medizinischer Verhaltensregeln:

  • Mindestens zwei bis drei Liter täglich trinken, am besten Wasser oder ungesüßten Tee.
  • Körperliche Anstrengung vermeiden, besonders zwischen 11 und 17 Uhr.
  • Leichte, helle Kleidung und Kopfbedeckung tragen. Räume kühl halten, tagsüber abdunkeln, nachts lüften.
  • Auf ältere Menschen und Kinder besonders achten, sie reagieren oft verspätet auf Hitzebelastung.
  • Kinder und Tiere niemals im Auto zurücklassen.
  • Achtung bei Symptomen wie Schwindel, Übelkeit, Krämpfen, Verwirrtheit: Sofort ärztliche Hilfe verständigen.

Besonders vorsichtig sollten Menschen mit Blutzuckererkrankungen sowie Personen sein, die Blutdruckmedikamente einnehmen, da beides die Reaktion des Körpers auf hohe Temperaturen beeinflussen kann, etwa das Durstempfinden oder die Blutdruckregulation. Außerdem wirkt die Hitze oft schleichend, viele Betroffene merken erst spät, dass sie medizinische Hilfe brauchen.