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Erstes internationales Curriculum für Epilepsiechirugie

Ein internationales Fachgremium unter der Leitung von Christian Dorfer von der Universitätsklinik für Neurochirurgie der MedUni Wien hat weltweit zum ersten Mal ein Curriculum für die Ausbildung in der Epilepsiechirurgie vorgelegt.

Ziel ist es, durch einheitliche Kompetenzstandards die chirurgische Versorgung von Menschen mit therapieresistenter Epilepsie global zu verbessern. Das Curriculum wurde im Rahmen einer Kooperation mit der International League Against Epilepsy (ILAE) und der International Epilepsy Surgery Society (IESS) entwickelt. Es legt den Fokus auf einen kompetenzbasierten Ausbildungsansatz, der alle wesentlichen Bereiche der Epilepsiechirurgie abdeckt, von der Diagnostik über die präoperative Beurteilung bis zu chirurgischen Techniken und postoperativer Nachsorge. 

Epilepsiechirurgie kommt dann zum Einsatz, wenn Anfälle trotz medikamentöser Therapie fortbestehen. Dabei wird die Hirnregion identifiziert, von der die Anfälle ausgehen, und je nach Lage operativ entfernt, durchtrennt oder mittels Verfahren wie thermischer Ablation oder Neurostimulation behandelt. Ziel ist es, Anfallsfreiheit zu erreichen oder die Anfallslast deutlich zu reduzieren, um die Lebensqualität zu verbessern. Eine präzise Patient:innenauswahl und sorgfältige Planung sind entscheidend, und genau hier setzt das Curriculum an.

Christian Dorfer betont: "Nur durch global einheitliche Ausbildungsstandards kann gewährleistet werden, dass Patientinnen und Patienten weltweit Zugang zu qualitativ hochwertiger chirurgischer Epilepsiebehandlung erhalten. Das Curriculum ist ein entscheidender Schritt in diese Richtung."