Die Forderungen zielen auf eine nachhaltige Sicherung der internistischen Versorgung in Österreich ab, durch eine valide Datenbasis, eine praxisnahe Ausbildungsreform, sowie der Forderung nach klaren Versorgungsstrukturen.
Univ.-Prof. Dr. Alexander Rosenkranz, Präsident der ÖGIM erklärt: "Wir haben in Österreich nicht zu wenig Ärzt:innen. Was uns fehlt, ist eine kluge Steuerung, um die richtigen Ärzt:innen an die richtigen Stellen zu bekommen. Dafür brauchen wir jetzt konkrete Maßnahmen". Das Positionspapier stützt sich dabei auf die Ergebnisse einer Studie, die das Institut für Höhere Studien für die ÖGIM gemacht hat. Darin ist von einem Bedarf von mindestens 116 und maximal 438 Ärzt:innen bis 2035 die Rede. Ein Problem ist, dass dabei mit Annahmen gearbeitet werden musste, da es bisher keine valide, flächendeckende Datenbasis gibt, um den zukünftigen Versorgungsbedarf differenziert zu erheben und daraus Maßnahmen abzuleiten.
Im Positionspapier werden auch qualitative Schwächen identifiziert: fehlende klare Zuständigkeiten, unzureichende Ausbildungswege und ein wachsender Druck auf Spitalsambulanzen und Notaufnahmen. Es fehlen nicht nur bestimmte Fachärzt:innen, sondern auch klar definierte Rollen und Versorgungsstufen. Die ÖGIM erarbeitete gemeinsam mit allen Sonderfachgesellschaften und im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Patient:innenpfade für die versorgungsrelevantesten Erkrankungen in Österreich.
Außerdem laufen Gespräche mit der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin, um die ersten Pfade über sinnvolle Schnittstellen zusammenzuführen. Denn nur, wenn jede Versorgungsebene eingebunden ist, können eine evidenzbasierte und medizinisch optimale Versorgung geschaffen werden. Die Zuständigkeiten, wer welche Untersuchungen und Therapien machen darf und soll, müssen klar geregelt werden. Das hilft nicht nur den Patient:innen, sondern auch den Ärzt:innen.