Hausärzt:in 10/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

EMA lässt Brensocatib zur Behandlung von Bronchiektasien zu

Die Europäische Arzneimittelbehörde hat mit dem DPP1-Inhibitor Brensocatib erstmals ein Medikament zur Behandlung von Bronchiektasien zugelassen, die sich infolge von chronischen Atemwegsinfektionen bilden können.

Nicht-zystische Fibrose-Bronchiektasie (NCFB) ist eine chronische, fortschreitende Lungenerkrankung, die zu Schädigungen der Atemwege und schweren Lungenfunktionsstörungen führt. Einerseits können Bronchiektasien durch angeborene Lungenerkrankungen wie die Mukoviszidose oder primäre Ziliendyskinesien verursacht werden. Sehr viel häufiger sind sie die Folge von chronischen Infektionen der Atemwege. Die damit verbundenen Entzündungsreaktionen schädigen die Wände der Bronchien, bis sie schließlich unter dem Druck des Hustens nachgeben. Dann bilden sich irreversible Aussackungen, in denen sich der Schleim sammelt. Dies fördert die Bildung weiterer Infektionen und Entzündungen, die die Bronchien weiter schädigen.

Die Behandlung besteht derzeit in einer regelmäßigen Gabe von Antibiotika, die allerdings den Teufelskreis nicht stoppen können. Der Wirkstoff Brensocatib versucht dies durch die Hemmung des Enzyms Dipeptidylpeptidase 1 (DPP-1), das von den neutrophilen Granulozyten freigesetzt wird und an der Schädigung der Bronchialwände beteiligt ist. 

Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Studien WILLOW und ASPEN, bei denen Bronchiektasien mit einer Computertomografie diagnostiziert worden waren. In der ASPEN-Studie kam es über einen Behandlungszeitraum von 52 Wochen zu einem Rückgang der Exazerbationen um 21,1 %. Günstige Ergebnisse gab es auch in mehreren sekundären Endpunkten wie der Zeit bis zur ersten Exazerbation, dem Anteil der Patienten, die vor einer weiteren Exazerbation verschont blieben, der jährlichen Rate von schweren Exazerbationen und der Entwicklung der Atemfunktion in der Einsekundenkapazität. Die häufigsten Nebenwirkungen waren dabei Kopfschmerzen, Gingiva, Parodontitis, sowie Hautprobleme.