Depemokimab könnte als erstes ultra-langwirksames Biologikum in der Europäischen Union für Atemwegserkrankungen zugelassen werden. Der monoklonale Antikörper ist gegen Interleukin-5 (IL-5) gerichtet, verhindert die Bindung von IL-5 an den Rezeptor und reduziert somit die Entzündung.
Zwei Indikationen sind bisher vorgesehen. Einerseits die Anwendung als zusätzliche Erhaltungstherapie bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit schwerem Asthma und Typ-2-Entzündung, gekennzeichnet durch eine erhöhte Eosinophilenzahl im Blut. Voraussetzung ist, dass die Erkrankung trotz hochdosierter inhalativer Kortikosteroide plus eines weiteren Asthma-Kontrollmedikaments nicht ausreichend kontrolliert ist. Andererseits die Zusatztherapie in Kombination mit intranasalen Kortikosteroiden zur Behandlung Erwachsener mit CRSwNP, bei denen eine Therapie mit systemischen Kortikosteroiden und/oder eine Operation keine ausreichende Besserung brachte.
Die Zulassung basiert auf mehreren Phase-III Studien, in denen Depemokimab zweimal jährlich appliziert wurde. In den Studien SWIFT-1 und SWIFT-2 erhielten Patient:innen mit schwerem Asthma und eosinophilem Phänotyp Depemokimab. Die Ergebnisse zeigen eine Reduktion der klinisch signifikanten Exazerbationen um 54 %. Im Vergleich zum Placebo reduzierten sich die sekundären Endpunkte, klinisch signifikanten Exazerbationen, die eine Hospitalisierung oder einen Besuch der Notaufnahme erfordern, um 72 %.
In den ANCHOR-1- und ANCHOR-2-Studien erhielten Patient:innen mit CRSwNP Depemokimab oder eine Standardtherapie. Nach 52 Wochen verbesserte sich der Nasenpolypen-Score und die verbale Bewertung der Nasenobstruktion deutlich.
Das wichtigste Sicherheitsrisiko bestand in der Anwendung bei schwangeren Patientinnen und die am häufigsten gemeldete Nebenwirkung waren lokale Reaktionen an der Injektionsstelle.