Hausärzt:in 12/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Depemokimab bei Asthma und CRSwNP

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat die Zulassung von Depemokimab für die Anwendung bei schwerem Asthma und schwerer chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) empfohlen.

Depemokimab könnte als erstes ultra-langwirksames Biologikum in der Europäischen Union für Atemwegserkrankungen zugelassen werden. Der monoklonale Antikörper ist gegen Interleukin-5 (IL-5) gerichtet, verhindert die Bindung von IL-5 an den Rezeptor und reduziert somit die Entzündung. 

Zwei Indikationen sind bisher vorgesehen. Einerseits die Anwendung als zusätzliche Erhaltungstherapie bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit schwerem Asthma und Typ-2-Entzündung, gekennzeichnet durch eine erhöhte Eosinophilenzahl im Blut. Voraussetzung ist, dass die Erkrankung trotz hochdosierter inhalativer Kortikosteroide plus eines weiteren Asthma-Kontrollmedikaments nicht ausreichend kontrolliert ist. Andererseits die Zusatztherapie in Kombination mit intranasalen Kortikosteroiden zur Behandlung Erwachsener mit CRSwNP, bei denen eine Therapie mit systemischen Kortikosteroiden und/oder eine Operation keine ausreichende Besserung brachte.

Die Zulassung basiert auf mehreren Phase-III Studien, in denen Depemokimab zweimal jährlich appliziert wurde. In den Studien SWIFT-1 und SWIFT-2 erhielten Patient:innen mit schwerem Asthma und eosinophilem Phänotyp Depemokimab. Die Ergebnisse zeigen eine Reduktion der klinisch signifikanten Exazerbationen um 54 %. Im Vergleich zum Placebo reduzierten sich die sekundären Endpunkte, klinisch signifikanten Exazerbationen, die eine Hospitalisierung oder einen Besuch der Notaufnahme erfordern, um 72 %.

In den ANCHOR-1- und ANCHOR-2-Studien erhielten Patient:innen mit CRSwNP Depemokimab oder eine Standardtherapie. Nach 52 Wochen verbesserte sich der Nasenpolypen-Score und die verbale Bewertung der Nasenobstruktion deutlich. 

Das wichtigste Sicherheitsrisiko bestand in der Anwendung bei schwangeren Patientinnen und die am häufigsten gemeldete Nebenwirkung waren lokale Reaktionen an der Injektionsstelle.