Hausärzt:in 07-08/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Apothekerschaft bietet Hilfe bei Stabilisierung des Gesundheitssystems an

Apothekerkammer sieht den Schlüssel zum Sparen in der Prävention, dabei können Apotheken mit Präventionsdienstleistungen helfen.

Apotheken spielen eine wesentliche Rolle bei wohnortnaher Gesundheitsversorgung. Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer betont: "Die Apothekerschaft hat bereits Konzepte auf den Tisch gelegt, die zum einen dem System Kosten ersparen, zum anderen die Gesundheit der Menschen verbessern". Sie sieht die Prävention als Schlüssel zum Sparen im Gesundheitssystem und auch zur Verlängerung der gesunden Lebensjahre. Apotheken bieten jetzt bereits Vorsorge-Dienstleistungen an, in Form von Blutzucker- und Cholesterin-Tests. Außerdem gibt es schnelle vor-Ort-Nachweise einiger Infektionskrankheiten, wie Influenza oder Covid-19. Dieses Angebote könnten ausgebaut werden, und auch das Impfen in Apotheken könnte direkt starten, denn etwa 2.550 Apotheker:innen haben bereits die erforderliche Impfausbildung absolviert. 

Eine weitere Vorsorge-Dienstleistung ist die Medikationsanalyse. Etwa eine halbe Million Personen in Österreich sind von Polypharmazie betroffen. Durch die Medikationsanalyse können nicht mehr benötigte Medikamente identifiziert, Wechselwirkungen minimiert werden und die ärztliche Therapie besser umgesetzt werden. Außerdem wird die persönliche Gesundheit verbessert, die individuelle Gesundheitskompetenz erweitert, wodurch später geringere Behandlungskosten für das Gesundheitssystem anfallen. 

Auch die Telemedizin könnte auf die Apothekenlandschaft erweitert werden, um das System zu entlasten. Mursch-Edlmayr erklärt: "Mit Telemedizin in der Apotheke bringen wir ärztliche Expertise in die Apotheke, verkürzen Wartezeiten, entlasten Spitäler und verbessern die Versorgung".  

Apotheken sind für viele Menschen die erste Anlaufstelle in bestimmten Gesundheitsfragen, und die niederschwelligste gesundheitliche Anlaufstelle mit persönlicher Betreuung, die es in Österreich gibt. Das Sparpotential wäre bei stärkerer Systemeinbindung der Apotheken enorm. Die Apothekerkammer-Präsidentin sagt abschließend: "Die Konsultation von Apotheker:in verursacht dem Gesundheitssystem keinerlei Kosten. Apotheker:innen entscheiden aufgrund ihrer Expertise, ob sie den Patienten in Selbstmedikation halten oder ihn zum Arzt schicken. Erst in letztem Falle wird der Patient für das Gesundheitssystem kostenrelevant."