Zwar werde die Vorsorgeuntersuchung in vielen Teilen der Gesellschaft gut angenommen, dennoch machen die für sie aufgewendeten Mittel im Vergleich zu den Gesamtausgaben der ÖGK nur einen sehr geringen Anteil aus. Schließlich sei die Vorsorge der Schlüssel zur Gesundheit und ein etabliertes, einzigartiges Frühwarnsystem, das es Ärzt:innen ermögliche, Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und die Lebensqualität der Patient:innen nachhaltig zu steigern, heißt es in der Aussendung.
Deshalb fordert die ÄK Wien ein Maßnahmenpaket, um die Vorsorge zukunftsfit zu machen:
Erweiterung des Leistungsspektrums: Zusätzlich zu Computertomographien des Herzens sowie Prostata-MRT, die mit 1. Jänner 2024 in den Leistungskatalog aufgenommen wurden, stellt man folgende Forderungen:
- Aufnahme erweiterter Laborparameter, wie die PSA-Untersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs und das Blutbild bei Männern.
- Möglichkeit zur Vorsorgekoloskopie bereits ab dem 45. Lebensjahr.
- Aufnahme des Schilddrüsenwerts "TSH" und der Eisenstatus bei Frauen.
- Aufnahme des Screenings auf Langzeitzucker (HbA1c) zur Diabetes-Erkennung und die Umstellung von Hämoccult auf den modernen FIT-Test.
- Aufnahme einer Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader zur Risikoeinschätzung für Bluthochdruckpatienten.
Valorisierung der Honorare: Seit 2017 wurden die Honorare für Vorsorgeuntersuchungs-Leistungen nicht mehr angepasst. Gefordert werden eine sofortige Anpassung sowie eine fortlaufende jährliche Valorisierung, um der Teuerung und den laufenden Kosten gerecht zu werden.
Bewusstseinsbildung und Anreizsysteme: Nur knapp zwölf Prozent der österreichischen Männer haben laut ÖGK 2022 eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen. Gerade bei zögerlichen Personen brauche es Maßnahmen zu Awarenessbildung, wie etwa nach Vorbild des Blutspende-Programms des Österreichischen Roten Kreuzes – beispielsweise mit kleinen Goodies oder regelmäßigen Erinnerungen.