Hausärzt:in 11/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Leben mit der Hausstaubmilbe

Hausstaubmilben
Allergenvermeidung ist oft eine Herausforderung. 
© Lena / stock.adobe.com
Allergene der Hausstaubmilbe können Erkrankungen wie allergische Rhinitis, Konjunktivitis, Sinusitis und Asthma bronchiale hervorrufen. Verschiedene Maßnahmen der Reduktion der Allergenexposition sind möglich, führen aber nicht immer zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität.

Der p 1 und Der p 2 sind die Hauptallergene der Dermatophagoides pteronyssinus. Der p 1 ist ein hitzeempfindliches Glykoprotein, das vor allem in den Fäkalien der Milbe vorkommt. Auch finden sich Allergene im Darm und Exoskelett des Tieres. Nach Inhalation oder Kontakt mit den Schleimhäuten können sie Erkrankungen wie allergische Rhinitis, Konjunktivitis, Sinusitis und Asthma bronchiale hervorrufen. Hausstaubmilben können sich an nahezu jede geschlossene Umgebung anpassen – ihre Allergene finden sich u. a. in Möbeln, Teppichen, Polstermaterialien und Kinderspielzeug. Ihr bevorzugtes Habitat hat Temperaturen um 25 °C, eine hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Lichtverhältnisse und reichlich Nahrung in Form von Hautschuppen.1

Maßnahmen zur Allergenreduktion umfassen das wöchentliche Waschen von Bettwäsche bei mindestens 54 °C sowie die Reduktion der relativen Luftfeuchtigkeit im Raum auf 30 bis 50 %. Zudem können spezielle Schutzbezüge das Eindringen und die Vermehrung von Hausstaubmilben verhindern. Die Wirksamkeit solcher milbendichter Encasings hängt maßgeblich von ihrer Materialbeschaffenheit ab. Entscheidend ist die Porengröße, die höchstens 0,5 µm betragen sollte. Als eine der wirksamsten Technologien zur Entfernung luftgetragener Partikel gelten außerdem hocheffiziente Partikelfilter (HEPA) – ein dichtes Geflecht aus Glas- oder Synthetikfasern, das mikroskopisch kleine Partikel zuverlässig einfängt. In Staubsaugern kommen HEPA-Filter zunehmend zum Einsatz.1

Diese häufig mit finanziellem und zeitlichem Aufwand verbundenen Maßnahmen tragen zur Reduktion der Allergenexposition bei, führen jedoch nicht in jedem Fall zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität. Univ.-Doz. Dr. Felix Wantke, tätig im Floridsdorfer Allergie Zentrum, warnte bei der ÖGP-Jahrestagung Mitte Oktober in Linz: "Das Ganze nützt – damit können Sie das Allergen reduzieren, aber ganz kriegt man es sicherlich nicht weg." Er betonte: "Entsprechend werde ich bei stärkeren Beschwerden die Immuntherapie propagieren, anstatt dass wir monatelang herumprobieren … Wobei man bei der Immuntherapie nicht vergessen darf, dass die Allergie natürlich nicht nach der zweiten Spritze weg ist. Es dauert locker ein halbes bis ein Jahr, bis ich einen entsprechenden Effekt erziele."