Vor 35 Jahren blieb Betroffenen nach der Ausschöpfung der kurativen Möglichkeiten, oft nur eine unzureichende symptomorientierte Therapie. Schmerz galt in jener Zeit überwiegend als Begleiterscheinung, nicht als eigenständige Erkrankung. Dementsprechend fehlten klare Versorgungsstrukturen, die Ausbildung in Schmerzmedizin war rudimentär, und es existierten kaum spezialisierte Ambulanzen oder interdisziplinäre Einrichtungen.
Für Hausärzt:innen bedeutete dies eine enorme Herausforderung: Sie waren zwar die erste Anlaufstelle, verfügten jedoch selten über die Möglichkeit, Patient:innen gezielt weiterzuleiten. Die Behandlung war von Polypharmazie und ineffizienter Diagnostik geprägt. Eine strukturierte, leitliniengerechte Versorgung lag noch in weiter Ferne.