Wer es nicht besser weiß, könnte meinen: Archaeen und Bakterien, das ist fast das Gleiche. Schließlich sind beide uralte Einzeller, die sich unter dem Mikroskop zum Verwechseln ähnlich sehen. Doch der Schein trügt: Genetisch sind Archaeen den Eukaryoten nämlich näher als den Bakterien.
Bei Ersteren hielt sich das Interesse der Wissenschaft bisher in Grenzen, was eine Forschungsgruppe an der Med Uni Graz unter der Leitung von Univ.-Prof.in Dr.in Christine Moissl-Eichinger ändern will. Im Zuge des Projekts "ARCH-METH" wird dort seit Jahren an den extremophilen Mikroben geforscht, insbesondere an Angehörigen der methanbildenden Gattung Methanobrevibacter, die im Darm von Wirbeltieren leben.1 Für ihre Arbeit erhielt die Mikrobiologin kürzlich den ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats.2