Jährlich stecken sich rund 95.000 Menschen in Österreich im Zuge medizinischer Behandlungen mit Krankenhausinfektionen an, bis zu 5.000 Patient:innen sterben daran. Häufiger Grund für die Infektionen seien Hygienemängel, besonders gefährlich sind Infektionen mit antibiotikaresistenten Erregern, die nach einfachen Eingriffen zu schwerwiegenden Komplikationen führen können. Gründe für nicht ausreichende Sauberkeit sind oft strukturelle Probleme im Spitalbetrieb, wie Zeitdruck, Personalmangel und uneinheitliche Vorgaben.
Die Semmelweis Gesellschaft setzt sich daher für verbesserte Spitalshygiene ein und fordert die Einführung bundesweite verbindlicher Hygienestandards, die Stärkung und Ausbildung von Hygienefachpersonal und die Aufklärung und stärkere Einbindung der Patientinnen und Patienten in Hygieneprozesse.
Die WHO macht dieses Jahr darauf aufmerksam, dass im Gesundheitswesen häufig medizinische Einweghandschuhe verwendet werden, diese können jedoch genauso leicht kontaminieren wie bloße Hände. Daher sollten Handschuhe nach jedem Patienten ausgezogen werden und die Hände anschließend gründlich gereinigt werden.
"Richtiges Händewaschen ist die Grundlage für gute Handhygiene und schützt effektiv vor der Verbreitung von Krankheitserregern" erinnert Artur Wechselberger, Referent für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK).