Hausärzt:in 06/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Saugglockengeburt bei ungünstiger Lage

Eine Studie der MedUni Wien untersuchte die Erfolgswahrscheinlichkeit von Vakuumextraktionen bei der hinteren Hinterhauptslage, eine ungünstige kindliche Lage, die den natürlichen Geburtsverlauf erschwert. 

Die Studie untersuchte den Erfolg einer Saugglockengeburt bei Schwangeren, bei denen sich der Kopf des Babys bei vollständiger Muttermundöffnung in einer posterioren Lage befand. In allen Fällen war vor dem geburtshilflichen Eingriff mittels Ultraschall genau geprüft worden, ob diese Lage tatsächlich vorlag. Zudem wurde mithilfe eines transperinealen Ultraschalls der Abstand zwischen dem Kopf des Kindes und dem Ausgang des Geburtskanals gemessen (HPD).

In 95 % der Fälle war der geburtshilfliche Eingriff erfolgreich, das Kind konnte trotz schwieriger Lage vaginal geboren werden. Bei 4 % der Patientinnen war jedoch ein Kaiserschnitt erforderlich. Selten traten Komplikationen wie schwere Geburtsverletzungen bei der Mutter oder Sauerstoffmangel beim Kind auf. Außerdem konnte ein Zusammenhang zwischen dem HPD und dem Erfolg der Vakuumextraktion festgestellt werden.

Die Studie zeigt, dass selbst bei erschwerter Kindslage eine vaginale Geburt mit Saugglocke sicher durchgeführt werden kann, wenn der Eingriff sorgfältig vorbereitet wird und die kindliche Lage bekannt ist. Die Ergebnisse können dazu beitragen, die Anzahl ungeplanter Kaiserschnitte zu verringern, ohne dabei die Sicherheit von Mutter und Kind zu gefährden.