Hausärzt:in 09/2024

Referenzzentrum für postvirale Erkrankungen in Wien

Die MedUni Wien hat den Zuschlag beim EU-weiten Vergabeverfahren bekommen und wurde nun vom BMSGKP mit der Einrichtung eines solchen Zentrums beauftragt. Den Stein des Anstoßes brachte die Corona-Pandemie und die vielen Long-Covid-Betroffenen.

Es soll die treibende Kraft in der Forschung an postviralen Erkrankungen sein und auch als Schulungseinrichtung für Gesundheitspersonal fungieren. Das Ministerium stellt dafür eine Milliarde Euro zur Verfügung. Die Leitung übernehmen Univ. Prof.in Dr.is Kathryn Hoffmann, die u. a. Leiterin der Abteilung für Primary Care Medicine des Zentrums für Public Health ist, und von Prof.in DDr.is Eva Untersmayr-Elsenhuber, eine renommierte Forscherin im Bereich der klinischen Immunologie ist.

Prompt führt diese Ankündigung zu Reaktionen:
Auch wenn der Beschluss für SPÖ-Volksanwaltschaftssprecher Rudolf Silvan prinzipiell begrüßenswert ist, so geht ihm das Vorhaben noch nicht weit genug: "Erstens ist nicht klar, warum die Meduni erst jetzt damit beauftragt wird, das hätte schon vor Monaten passieren können; andererseits, braucht es unter anderem medizinische Anlaufstellen für Erkrankte in jedem Bundesland und echte finanzielle Absicherung der Betroffenen". 

Auch Ralph Schallmeiner, Gesundheitssprecher der Grünen wünscht sich eine Ausweitung: "Klar ist, dass es einer gemeinsamen Kraftanstrengung bedarf, damit Patient:innen die bestmögliche Versorgung erhalten. Das gilt insbesondere für Patient:innen mit postviralen Syndromen. Ich erwarte mir, dass die zuständigen Bundesländer hier mitziehen und endlich mehr Versorgungsambulanzen schaffen. Die Mittel dafür stehen bereit".