Hausärzt:in 04/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Nebivolol verhindert Verschluss von Herz-Bypass-Gefäßen

Ein österreich-ungarisches Wissenschaftler:innenteam hat jetzt herausgefunden, dass der Beta-Blocker Nebivolol das Risiko für einen Verschluss der Transplantate nach einer Koronararterien-Bypass-Operation deutlich reduziert.

"Selbst bei geeigneten Patient:innen ist der langfristige Verschluss der chirurgischen Bypässe (...) ein ständiges und ungelöstes Problem", schrieben Timea Balla von der Abteilung für Kardiologie und Herzchirurgie der Universität in Debrecen in Ungarn und ihre Co-Autor:innen. Um die Gefäß-Transplantate freizuhalten, werden derzeit nach einer Bypass-Operation verschiedene Medikamente eingesetzt, wie Cholesterinspiegelsenker, Blutgerinnungshemmer und auch Kalziumkanalblocker. 

In der Studie wurde jetzt ermittelt, welche Faktoren die Durchgängigkeit der Transplantate beeinflusst. "Die Daten von 202 Patient:innen, bei denen im Durchschnitt 8,55 Jahre zuvor eine Koronar-Bypass-Operation durchgeführt und schließlich eine Kontrolluntersuchung per Koronarangiografie durchgeführt wurde, wurden analysiert", schrieben die Fachleute. Nach etwas mehr als achteinhalb Jahren war bei 40 % ein neuerlicher Gefäßverschluss festgestellt worden. Ganz besonders häufig waren blockierte Bypass-Koronargefäße bei Patient:innen, die auch an einer Verengung der Beinarterien litten. Unter ihnen war das Risiko um den Faktor 3,64 erhöht im Vergleich zu anderen Patient:innen. 

"Bei der Bewertung der medikamentösen Therapie erhielten signifikant mehr Patient:innen in der Kontrollgruppe Nebivolol als in der Gruppe mit Transplantatverschluss. Darüber hinaus erwies sich Nebivolol als unabhängiger Vorhersagefaktor für eine geringere Gefährdung der Entwicklung eines Transplantatverschlusses", schrieben die Autor:innen. Das Bluthochdruckmittel Nebivolol senkt das Risiko eines erneuten Gefäßverschlusses um 64 %, bei Transplantation einer Beinvene sogar um 76 %.