Im Zentrum der Studie standen Patient:innen mit alkoholbedingter Leberzirrhose, die durch langfristige Alkoholabstinenz vormals bestehende Komplikationen ihrer Lebererkrankung überwunden hatten. Das Wissenschafter:innenteam um Benedikt Hofer und Thomas Reiberger von der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der Universitätsklinik für Innere Medizin III von MedUni Wien und AKH Wien untersuchte nun erstmals den Verlauf des Pfortaderhochdrucks nach Re-Kompensation bei 29 Patient:innen mit alkoholbedingter Leberzirrhose.
Sie konnten nun mithilfe von Messungen des Lebervenendruckgradienten neue Erkenntnisse gewinnen: "Unsere Ergebnisse zeigen eindeutig, dass Patient:innen durch langfristigen Alkoholverzicht und klinische Re-Kompensation auch einen ausgeprägten Rückgang des Pfortaderdrucks erreichen können", erklärt Studien-Erstautor Benedikt Hofer.
"Bereits in Vorstudien konnten wir zeigen, dass Abstinenz ein essenzieller Schritt für alle Patient:innen mit alkoholbedingter Lebererkrankung ist, um die Prognose langfristig zu verbessern", so Studienleiter Thomas Reiberger und weiter: "Vor allem die enge Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie und der von Daniel König-Castillo geleiteten Ambulanz für Alkoholismusgefährdete an der MedUni Wien und dem AKH Wien ermöglicht eine umfassende Betreuung der Patient:innen zur Aufrechterhaltung einer Alkohol-Abstinenz."
Wie das Team von Thomas Reiberger bereits in vorangegangenen Forschungsarbeiten nachweisen konnte, ist eine vollständige Rückbildung aller leberbedingten Komplikationen unter Abstinenz möglich. "Die aktuellen Ergebnisse stellen nun einen weiteren wichtigen Schritt in der Erforschung der alkoholbedingten Leberzirrhose dar und liefern neue Einblicke in das Regenerationspotential der Leber", hebt Benedikt Hofer hervor.