Das Zervixkarzinom wird durch eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) verursacht. Die Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs sind abnorme Veränderungen der Zellen des Plattenepithels am Gebärmutterhals. Um das Fortschreiten zu verhindern, wird daher die Dysplasie bei einer Konisation entfernt. Konisationen sind mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburten bei späteren Schwangerschaften verbunden, sowie mit Folgeerkrankungen, wie verschiedener Krebsarten.
In der Studie erhielten 1510 Frauen im Alter von 16 bis 26 Jahren vor der Konisation eine 9-fach-HPV-Impfung, bzw. eine 4-fach-HPV-Impfung oder ein Placebo. Mehr als 200 verschiedene Humane Papillomviren sind, bisher bekannt. Manche Typen können Genitalwarzen auslösen oder bei langandauernder HPV-Infektion zu Gebärmutterhals, Penis-, Anal- und Vulvakrebs sowie Krebs im Mund- und Rachenraum führen. Die bis 2016 in Österreich eingesetzte 4-fach-HPV-Impfung umfasst die HP-Viren 6, 11, 16 und 18, die 9-fach-Impfung zusätzlich die HP-Viren 31, 33, 45, 52 und 58. In Österreich kommt der 9-fach-Impfstoff seit 2016 zum Einsatz.
Die Patient:innen, die den 9-fach Impfstoff erhielten, hatten nach der Operation eine 95,4% Risiko einer erneuten HPV(6/11/16/18)-bedingten Zellveränderungen im Vergleich zum Placebo. Die Inzidenz von HPV(31/33/45/52/58)-bedingten Zellveränderungen sank durch die 9-fach Impfung im Vergleich zur 4-fach Impfung um 86,3 %. In Österreich ist die HPV-Impfung seit 2022 bei Konisation klinischer Standard.
Bis 30. Juni 2026 wird noch eine kostenlose HPV-Impfung für bis zu 29-Jährige angeboten, wenn der erste Stich bis 31. Dezember 2025 erfolgt ist. Die Impfung ist danach nur noch bis zum 21. Lebensjahr kostenlos erhältlich.