Kinder, die während der Erkältungszeit auf die Welt kommen, erhalten die einmalig verabreichte Spritze in ihrer ersten Lebenswoche direkt im Krankenhaus. Von April bis September geborene Kinder können zu Beginn der Saison immunisiert werden. Dies soll viele der bisher mehr als 1.000 Hospitalisierungen von Kindern mit Respiratorischem Synzytial-Virus (RSV) pro Jahr verhindern.

Besonders hoch ist das Risiko für einen schweren Verlauf im ersten halben Lebensjahr, daher sollte die Immunisierung von Neugeborenen in der Erkältungszeit gleich in den ersten Lebenstagen erfolgen. Kinder mit erhöhtem Risiko für schwere Verläufe, beispielsweise mit Herz- oder Lungenerkrankungen, sollten eine weitere Immunisierung vor ihrer zweiten RSV-Saison erhalten.

Während das RSV für ältere Kinder und Erwachsene ein "banales Erkältungsvirus" ist, sind schwer erkrankte Säuglinge oft von einer Bronchiolitis betroffen. Dies könnte zur Hospitalisierung und teilweise auch zur intensivmedizinischen Behandlung führen.

Die Säuglinge werden mit monoklonalen Antikörpern passiv immunisiert - dies schützt vor schweren Verläufen. Die Impfung hat eine Schutzwirkungen von rund 70 bis 90 % bei der Rate an Infektion, Hospitalisierung oder Intensiv-Aufnahmen. Dies führt zu einer Entlastung von Spitälern und Ordinationen von niedergelassener Kinderärzt:innen.

Auch Personen ab 60 Jahren haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf, insbesondere wenn sie an chronischen Erkrankungen leiden. In Europa gibt es pro Jahr geschätzte 274.000 Krankenhausaufenthalte von Erwachsenen und 20.000 Todesfälle bei Menschen über 60 Jahren aufgrund einer RSV-Infektion. Seit zwei Jahren gibt es mit der Impfung gegen RSV eine entscheidende Vorsorgemaßnahme. Im Österreichischen Impfplan wird sie für Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr allgemein empfohlen. Die RSV-Erwachsenenimpfung ist jedoch vorerst nicht gratis.