In den Studien wurden Daten gesammelt und analysiert – über 375 Krankheiten und Verletzungen sowie 88 Risikofaktoren nach Alter und Geschlecht in 204 Ländern und Gebieten sowie 660 subnationalen Standorten von 1990 bis 2023.
Die Lebenserwartung erreichte 2023 für Frauen 76,3 Jahre und für Männer 71,5 Jahre und kehrte damit auf das Niveau vor der COVID-19-Pandemie zurück. Seit 1950 ist die Lebenserwartung für Frauen und für Männer demnach um jeweils mehr als 20 Jahre gestiegen. Dabei gibt es jedoch große geografische Unterschiede. Während die Lebenserwartung in Regionen mit hohem Einkommen 83 Jahre beträgt, sind es in Afrika südlich der Sahara bis zu 62 Jahre. Besorgniserregend ist indes, dass die Zahl der Todesfälle in der Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen in Nordamerika zwischen 2011 und 2023 deutlich gestiegen ist, vor allem durch Suizide, Drogenüberdosierungen und hohen Alkoholkonsum. Auch bei den 5- bis 19-Jährigen stiegen die Todesfälle in Osteuropa, Nordamerika und der Karibik.
In Ostasien ist hingegen die Sterblichkeitsrate bei den unter 5-Jährigen durch eine bessere Ernährung, Impfstoffe und stärkere Gesundheitssysteme gesunken. Betrachtet man den gesamten Studienzeitraum, ging die Sterblichkeit der Säuglinge so stark zurück wie in keiner anderen Altersgruppe.
Die Haupttodesursachen sind mittlerweile Nichtübertragbare Krankheiten wie ischämische Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Diabetes, diese machen zwei Drittel der globalen Sterblichkeit aus. Während 2021 Covid-19 noch die häufigste Todesursache war, fiel die Infektion 2023 aber auf Rang 20 zurück. An der Spitze stehen jetzt Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und die Lungenkrankheit COPD. Außerdem zählen zu häufigen Todesursachen: Infektionen der Lunge, Erkrankungen von Neugeborenen, Alzheimer-Demenz, Lungenkrebs, Diabetes, chronische Nierenkrankheiten und bluthochdruckbedingte Herzkrankheiten.
Fast 50 % der globalen Mortalität und Morbidität im Jahr 2023 wurden auf 88 veränderbare Risiken zurückgeführt. Die sieben Risikofaktoren mit dem höchsten Anteil an Gesundheitsverlusten waren 2023 hoher Blutdruck, Feinstaubbelastung, Rauchen, hoher Blutzuckerspiegel, niedriges Geburtsgewicht und kurze Schwangerschaft, hoher Body-Mass-Index und hoher LDL-Cholesterinspiegel. Auch klimasensible Risiken wie Luftverschmutzung und Hitze haben mittlerweile einen deutlichen Einfluss auf die globale Gesundheit.
In Österreich betrug im Vorjahr die Lebenserwartung bei der Geburt bei Männern 79,8 Jahre und bei Frauen 84,3 Jahre. Auch 2024 zeigte sich hier ein West-Ost-Gefälle nach Bundesländern, wobei die höhere Lebenserwartung in den westlichen Regionen registriert wurde.
Die Studien sollten als Weckruf dienen, insbesondere für Verantwortliche im Gesundheitswesen, da aufgrund des rasanten Wachstums der alternden Weltbevölkerung neue globale Gesundheitsherausforderungen entstehen.