Die Gefäßprothese wurde während des Eingriffs mittels Laser so verändert, dass eine Stabilisierung der erweiterten Bauchschlagader möglich war, ohne die Funktion einer Nierenarterie und des betroffenen Nierenanteils zu verlieren. Konkret wurde ein kleines Loch in den Standard-Stentgraft eingebrannt, anschließend durch dieses Loch die zusätzliche Nierenarterie sondiert und mit einem Verbindungsstentgraft versorgt. Einen maßgefertigten Stentgraft anzufordern, hätte mehrere Wochen in Anspruch genommen, die Patientin benötigte aber dringend eine Behandlung. Die 72-jährige Patientin konnte bereits wenige Tage nach dem Eingriff nach Hause entlassen werden.
Dies stellt einen Schritt in Richtung personalisierte Aortentherapie dar. Erstmals war es in Kooperation von Gefäßchirurg:innen und interventionellen Radiolog:innen möglich, mit relativ einfachen Mitteln und einem Standard-Stentgraft eine zusätzliche Nierenarterie zu erhalten. In Zukunft könnten Patient:innen in akuten Fällen mit dieser Methode schonend und vollständig behandelt werden, ohne Arterien zu verlieren.