Weltweit wurden erst 30 solcher Eingriffe vorgenommen, und bisher ausschließlich in den USA. Bei einer partiellen Herztransplantation wird statt des gesamten Organs, nur ein Teil ersetzt. In Genf wurde einem 12-jährigen Jungen, der an einem komplexen angeborenen Herzfehler (persistierende Truncus arteriosus) litt, zwei Herzklappen eingesetzt. 

Die Vorteile sind, dass wenn nur ein Teil eines Herzens transplantiert wird, sich das Risiko einer Abstoßungsreaktion verringert. Außerdem wachsen die transplantierten lebenden Klappen mit dem Kind mit, dies vermeidet weitere Operationen.

Bisher wurden Herzklappen in der Regel entweder durch mechanische, also künstlich hergestellte, oder durch sogenannte biologische Prothesen aus Tiergewebe ersetzt. Mechanische Klappen erfordern eine lebenslange Therapie mit blutverdünnenden Medikamenten, biologische Klappen verschleißen im Laufe der Zeit und müssen wiederholt ersetzt werden, insbesondere bei wachsenden Kindern.

Etwa eines von hundert Kindern wird mit einem angeborenen Herzfehler geboren, und bei rund 30 bis 40 % dieser Kinder ist auch ein Eingriff erforderlich. Dieser junge Patient n Genf hatte bereits drei Operationen hinter sich, bei denen ihm biologische Herzklappenprothesen eingesetzt worden waren. Doch in den letzten Jahren begannen die eingesetzten Klappen zu versagen. Die beiden herkömmlichen Behandlungsoptionen, erneut biologische Klappen einzusetzen oder mechanische Klappen zu implantieren, hätten entweder eine weitere Operation in wenigen Jahren oder eine lebenslange Therapie mit Blutverdünner erfordert, was aufgrund von Begleiterkrankungen des Jungen nicht möglich war.

Die Organe für partielle Herztransplantationen stammen von Spendern, deren Herz als Ganzes aufgrund einer eingeschränkten Herzfunktion oder mangels eines passenden Empfängers nicht für eine vollständige Transplantation verwendet werden können.