In der Studie unter Mitwirken der MedUni Innsbruck wurden eine Reihe an Plasmaproben von Personen analysiert, die exakt zwei Kontakte mit SARS-CoV-2 hatten: entweder zweimal eine Infektion mit Varianten vor Omikron, einmal Kontakt mit einem Vor-Omikron-Virus und dann mit einer frühen Omikron-Variante oder mit zwei verschiedenen Omikron-Versionen.
Dabei zeigte sich, dass die Exposition mit zwei unterschiedlichen Virusvarianten die Bandbreite der Virusneutralisierung erhöhte. Der erste Viruskontakt erzeugt offenbar eine spezifische starke Immunantwort gegen die jeweilige Erregervariante, während ein zweiter Kontakt die Kreuzneutralisierung gegen eine Vielzahl von Varianten verbessert. Der erste Viruskontakt erzeugt offenbar eine spezifische starke Immunantwort gegen die jeweilige Erregervariante, während ein zweiter Kontakt die Kreuzneutralisierung gegen eine Vielzahl von Varianten verbessert. Zu einer sehr spezifischen Immunantwort gegen die zweite Virusvariante kommt es in einem deutlich geringeren Ausmaß. Dies spricht für ein Fehlen einer De-novo-Antikörperproduktion gegen die neuere Variante.
Diese Daten unterstreichen die entscheidende Rolle der anfänglichen Antigenexposition bei der Ausprägung der Immunantwort und deuten auf einen möglichen immunologischen Prägungseffekt hin. Diese Ergebnisse stimmen überein mit bereits veröffentlichten Studien, die zeigten, dass eine oder zwei Dosen einer Omikron-spezifischen Auffrischungsimpfung nach mehreren Dosen des ursprünglichen Impfstoffs keine neuen Omikron-spezifischen Antikörper hervorrufen. Das Immunsystem neigt dazu, kreuzreaktive Antikörper aus dem bereits vorbereiteten Pool an Gedächtnis-B-Zellen nachzubilden, anstatt eine robuste, variantenspezifische De-novo-Reaktion zu erzeugen.