Hausärzt:in 07-08/2025
Ärzt:in Assistenz 2025

Narbengewebe unter Stress

Bein mit Blut und im Hintergrund ein liegendes Fahrrad
Aufklärung über die individuelle Narbenentwicklung ist sinnvoll, um Narben vorzubeugen.
© Inspire Shorts Hub / stock.adobe.com
Mit dem Trend hin zum Outdoor-Sport steigt die Anzahl der Hautverletzungen, eine fachkundige Beurteilung und Versorgung der Wunde kann notwendig werden.

Sportliche Aktivitäten in der Natur erfreuen sich in allen Altersgruppen wachsender Beliebtheit. Ihre Vorteile reichen von der Steigerung der körperlichen Fitness und des allgemeinen Wohlbefindens über die Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit bis hin zur Zunahme der Muskelkraft. Das Risiko, gesundheitliche Probleme wie Typ-2-Diabetes, Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs zu entwickeln, lässt sich bekanntlich durch regelmäßige Bewegung senken. Doch auch das Immunsystem wird durch Aktivität an der frischen Luft positiv beeinflusst: Regelmäßiges (Outdoor-) Training aktiviert T-Zellen, wodurch Krankheitserreger besser erkannt und bekämpft werden können. Die erfreuliche Folge: Unter anderem grippale Infekte treten seltener auf.1 Darüber hinaus kommt es zu einer stärkeren Durchblutung des Gehirns und somit zu einer besseren Sauerstoffversorgung. Neben den physischen Vorteilen bietet Outdoor-Sport und sportliche Aktivität generell natürlich auch psychische Vorteile wie Stressabbau, geistige Fitness und ein allgemein besseres Körpergefühl. Hinsichtlich einiger psychologischer Aspekte ist Outdoor-Training sogar vorteilhafter als Indoor-Training.2

Mit dem Trend hin zum Outdoor-Sport steigt jedoch die Zahl kleinerer Hautverletzungen wie Schürf- und Schnittwunden, Hämatome oder Platzwunden. Die primäre Wundversorgung erfolgt dabei meist nicht in der Ordination, sondern wird von Patient:innen oft selbst durchgeführt. Erst bei Verschlechterung oder persistierenden Beschwerden wird die Hausärzt:in aufgesucht. Auch wenn es sich häufig um kleine, oberflächliche Verletzungen handelt, ist die fachkundige Beurteilung der Wunde sinnvoll. Die Lokalisation, Tiefe und etwaige Kontamination der Wunde sollte erfasst und der Impfstatus in Bezug auf Tetanus überprüft werden. Eine genaue Untersuchung der Wunde sowie des umliegenden Gewebes und die anschließende Wundhygiene – Reinigung, Spülung und Débridement – fördern eine unkomplizierte Heilung. Hierfür ist auch die richtige Nachsorge entscheidend.3