Hausärzt:in 06/2024

ÖGK: Evaluierung des Grippe-Impfprogramms und Maßnahmen zur Steuerung von Patient:innen

Im aktuellen Verwaltungsrat leitete die ÖGK zahlreiche Schritte in die Wege, um den niederschwelligen Zugang zu medizinischen Leistungen weiter zu verbessern. Eine bessere Steuerung von Patient:innen soll langfristig die Wartezeiten bei Ärzt:innen verbessern. Weiters wurden Lehren aus dem ersten österreichweiten Impfprogramm Influenza gezogen.

Dieses Jahr war österreichweit erstmals die Grippe-Impfung für 7 Euro für alle Versicherten erhältlich. Dies soll auch weiterhin gelten. Rund 798.000 Impfungen wurden im Rahmen des bundesweiten Impfprogramms im e-Impfpass erfasst. Die Impfquote beträgt im Durchschnitt 8,7 %, im Vergleich zur Vorsaison sind das um rund 15 % mehr. In eigenen ÖGK-Gesundheitseinrichtungen in Graz, Klagenfurt, Linz und Wien wurden knapp 12.000 Impfungen durchgeführt.

In allen Bundesländern konnte die ÖGK ein flächendeckendes Netz von teilnehmenden niedergelassenen Ärzt:innen sicherstellen. So beteiligten sich etwa 4.500 Betriebe, 7 Impfstellen der ÖGK und rund 45 öffentliche Impfstellen von Ländern und Magistraten an der Influenza-Impfaktion. Etwa 4.755 Arztpraxen sowie ca. 750 Alten- und Pflegeheime bestellten Impfdosen im Zeitraum von Juli 2023 bis Jänner 2024. Für die nächste Impfsaison sollen die Impfangebote im Bereich der Krankenanstalten und Sozialeinrichtungen erweitert werden. Das betriebliche Impfen sowie die Impfung in den medizinischen Einrichtungen der ÖGK sollen weiter ausgebaut werden. Außerdem soll auch die Kommunikation über das Angebot weiter ausgebaut werden.

Der Bedarf nach medizinischer Versorgung stieg in den vergangenen Jahren zunehmend an. Es kommt zu immer höheren Patient:innenaufkommen in den Praxen. Die ÖGK hat im Verwaltungsrat daher ein Maßnahmenpaket zur Reduktion der Wartezeiten auf Termine beschlossen. Die Eckpfeiler des Pakets: Die Besetzung der durch die Initiative +100 geschaffenen zusätzlichen Kassenstellen; zwischenzeitlich liegen für 60 dieser Stellen Bewerbungen vor. Im April 2024 wurde zusätzlich im Verwaltungsrat beschlossen, sich für die Finanzierung weiterer 100 Kassenstellen über die laufende Initiative +100 hinaus einzusetzen. Diese 100 zusätzlichen Kassenstellen seien ein wesentlicher Baustein, um die niedergelassene Versorgung nachhaltig sicherzustellen und auch in Zukunft Arzttermine in adäquater Zeit anbieten zu können. 

Eine weitere wesentliche Maßnahme: Eine gezielte Patient:innensteuerung und das Etablieren von telemedizinischen Angeboten sowie die Schaffung eines Terminbuchungssystems für Arzttermine zur Verbesserung und effizienten Steuerung von Wartezeiten.