Hausärzt:in 06/2025
Ärzt:in Assistenz 03/2024

Lungenkrebs: Anti-Rauch-Gesetze zeigen Wirkung

Anlässlich des Welt-Lungenkrebstages am 1. August informiert die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie, ÖGP: In Ländern, in denen es schon lange strenge Gesetze gibt, sinkt nicht nur die Zahl der Raucher:innen, sondern man sieht, wie mit der Zeit auch die Zahl der Lungenkrebsfälle sinkt. Auch in Österreich ist dank verschärfter Gesetze ein Rückgang der Lungenkrebsfälle erwartbar.

Rund 90 % der Lungenkrebs-Patient:innen sind oder waren Raucher:innen, oder immer wieder Passivrauch ausgesetzt. In Europa, den USA, Kanada, Australien und Neuseeland werden seit Jahren Strategien entwickelt, um die Zahl der Menschen, die rauchen, mithilfe gesetzlicher Regelungen zu reduzieren. Lungenkrebsspezialist OA Dr. Maximilian Hochmair, Leiter der ÖGP-Expert:innengruppe Pneumologische Onkologie, verweist auf rezente Daten aus den USA, wo es schon lange strenge Rauchverbote gibt: "Die Entwicklung bei Lungenkrebs in den USA zeigt positive Trends sowohl hinsichtlich Inzidenz als auch Mortalität. Bei Männern ist die Inzidenz seit 2006 jährlich um 2,5 % gesunken, bei Frauen um 1 %. Dank restriktiverer Anti-Rauch-Gesetze ist die Zahl der Lungenkrebsfälle in den USA deutlich zurückgegangen. Wir müssen also unsere Anstrengungen weiterhin fortsetzen, dass auch in Österreich immer weniger Menschen rauchen."

EU-weit liegt Österreich mit rund 25 % Raucher:innen im Mittelfeld. Laut dem Bericht "Krebserkrankungen in Österreich 2024" der Statistik Austria wurde Lungenkrebs vom Prostatakrebs auf die zweite Stelle der häufigsten Krebsleiden bei Männern verdrängt. Nach wie vor ist es aber die häufigste Krebstodesursache bei Männern und Frauen in Österreich. Zwischen den Geschlechtern zeigt sich aber eine unterschiedliche Entwicklung: Während das Erkrankungsrisiko von Männern seit Jahren stark sinkt, ist jenes bei Frauen stetig am Steigen. Im europäischen Vergleich ist die Neuerkrankungsrate der österreichischen Männer eher gering (Rang 26), während die der Frauen höher ist (Rang 10). Der wissenschaftliche Bericht "Tabak- und Nikotinkonsum: Zahlen und Fakten 2024" der Gesundheit Österreich GmbH zeigt beim Rauchen klassischer Tabakerzeugnisse einen Rückgang sowohl bei Jugendlichen als auch in der Gesamtbevölkerung. Auch bei der Passivrauchexposition in Innenräumen ist dank der strengeren Nichtraucher:innenschutzgesetze ein Rückgang zu beobachten.

Bei der Behandlung von Lungenkrebs sei Österreich top. "Wir haben eine extrem gute Behandlungssituation aufgrund der hervorragenden Behandlungsstrukturen in Österreich. Wir können unsere Patient:innen an den spezialisierten Zentren und Lungenkrebsabteilungen mit den modernsten therapeutischen Möglichkeiten versorgen. Ein Rauchstopp aber ist nach wie vor das wichtigste Werkzeug im Kampf gegen Lungenkrebs", betont Hochmair.