Die Lebenserwartung in Österreich ist aktuell eine der höchsten in Europa. Bei der Zahl der gesunden Jahre befindet sich Österreich jedoch nur im schwachen Mittelfeld. Und es wird zusehends schwieriger, bis ins hohe Lebensalter gesund und fit zu bleiben, steigt doch mit dem Älterwerden das Risiko, Herzerkrankungen zu entwickeln – und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen nebst Krebs zu den häufigsten Todesursachen.1
Rund 300.000 Österreicher:innen sind von Herzinsuffizienz betroffen. Sie kann sich in jedem Alter entwickeln, kommt aber mit zunehmendem Alter deutlich häufiger vor. 80 % der Herzinsuffizienzpatient:innen sind über 65 Jahre alt.2
Zu einem wesentlichen Teil ist das schwache Herz einer ungesunden Lebensweise geschuldet. Übergewicht, eine ungünstige Ernährung und Bewegungsmangel, Rauchen sowie hohe Blutdruck- und Cholesterinwerte erhöhen das Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erleiden. Zudem begünstigt der moderne Lebensstil Diabetes Typ 2, der in Bezug auf Herzinsuffizienz ebenfalls eine Rolle spielt. Auch gibt es eine Verbindung zwischen Infektionskrankheiten und der Herzgesundheit. Viral verursachte Erkrankungen – etwa Infektionen mit dem Parvovirus B19 oder dem Epstein-Barr-Virus – können kardiale Komplikationen wie eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) auslösen, die das gesamte Herz schwächen können.3 Männer, vor allem solche im jüngeren Lebensalter, sind davon öfter betroffen als Frauen. "Eine fortgeschrittene Herzklappenerkrankung kann ebenso eine Herzinsuffizienz verursachen", ergänzt OÄ Agne Adukauskaite, MSc, PhD, Abteilung für Kardiologie, Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Innsbruck.
Die Hauptsymptome der Herzinsuffizienz sind Leistungsminderung, Atemnot und Beinschwellungen. Weitere mögliche Symptome stellen Schwindelanfälle, pfeifende Atmung und Husten dar. Nicht immer treten die Probleme von heute auf morgen auf. Sie können sich schleichend über Wochen oder Monate entwickeln, aber sich auch plötzlich manifestieren.