Ein bis fünf Prozent aller Frauen leiden unter chronisch rezidivierenden Blasenentzündungen, also mindestens drei Infekten pro Jahr oder zwei Episoden pro Halbjahr. Während bei jüngeren Frauen meist ein Zusammenhang mit dem Sexualleben besteht, sind bei älteren Frauen häufig atrophe Gewebeveränderungen die Ursache.
Je älter die Patient:innen werden, desto häufiger stört der Harndrang die Nachtruhe. Von Nykturie spricht man bekanntlich, wenn Menschen aufgrund von geringer Blasenkapazität, Überaktivität oder Restharn zweimal oder öfter wegen Harndrangs aufwachen.
Vorbeugen und Früherkennen ist immer besser als Reparieren und Nachsorgen – das gilt insbesondere in der Uroonkologie. Allgemeinmediziner:innen sind dabei mehrfach gefordert – Obacht vor allem bei der Blase der Frau und der Prostata des Mannes.
Harnwegsinfekte im Kindesalter gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen, welche in der Praxis von Allgemeinmedizinern und Pädiatern gesehen werden. Die Diagnose sowie die Unterscheidung von nichtfieberhaften und fieberhaften Harnwegsinfekten sind nicht immer einfach.
Das Krankheitsbild der Zystitis unterscheidet sich je nach Lebensphase der erkrankten Personen. Im Interview erklärt Univ.Prof. Dr. Doris Maria Gruber, Fachärztin für Frauenheilkunde & Geburtshilfe, wie die Diagnose gestellt wird und welche Therapiemaßnahmen in welcher Situation eingesetzt werden können.
Die Risikofaktoren für eine Zystitis sind umfangreich. Zu ihnen zählen etwa falsches Miktionsverhalten, geringe Trinkmenge, anatomische Verhältnisse wie Stenosen oder funktionelle Einschränkungen (z. B. durch einen vesikoureteralen Reflux), Diabetes, rezente Antibiotikaeinnahme und vermehrte sexuelle Aktivität.