Rund eine Million Menschen in Österreich leiden unter einer Blasen- oder Darmschwäche. Allein in Wien kämpfen etwa 200.000 Menschen mit den Herausforderungen dieser Erkrankung. Doch zumeist bleibt das Problem unbehandelt – sei es aus Scham oder aus Unkenntnis über die zahlreichen Möglichkeiten der Behandlung. Um den Betroffenen eine nachhaltige Unterstützung zu bieten, organisiert die Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ) in Zusammenarbeit mit der Wiener Gesundheitsförderung (WiG) einen "Kontinenz-Tag" im Wiener Rathaus. Am Programm stehen Vorträge von Experten aus Medizin, Pflege, Physiotherapie und Diätologie. Dazu gibt es die Möglichkeit, gezielte Beckenboden-Übungen zu erlernen und sich von erfahrensten Fachkräften persönlich beraten zu lassen.
Den muskulär-faszialen Beckenbodenstrukturen wird oft zu wenig Beachtung geschenkt. Erst wenn sie geschwächt oder lädiert sind und dadurch Probleme verursachen, wird man sich ihrer umfassenden Bedeutung bewusst. Bei der heurigen Jahrestagung der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ), die von 11. bis 12. Oktober 2024 stattfand, wurde der Beckenboden daher vor den Vorhang geholt. Im wissenschaftlichen Programm beleuchteten Fachleute mit ärztlichem, physiotherapeutischem und pflegerischem Hintergrund seine vielfältigen Funktionen und Herausforderungen in den verschiedenen Lebensphasen. Der interdisziplinären Vernetzung wurde heuer einmal mehr Rechnung getragen und mit den Hebammen eine wichtige Berufsgruppe stärker ins Boot geholt.