Hausärzt:in 09/2024

Adipositas: Prävention im Kindesalter ist das A und O

Zeichnung von Süßigkeiten und einem dicken Kind, Kreide liegt herum
Eine Projektstudie entwickelte ein wirksames Programm zur Vorbeugung.
© Joanna Dorota / shutterstock.com

Längst handelt es sich um eine Gesundheitskrise: Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas steigt seit Jahren rasant, bei Kindern und Jugendlichen noch deutlicher als bei Erwachsenen.

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Laut dem WHO-Bericht von 2022 sind europaweit 27 % der 5- bis 19-jährigen Mädchen und 29 % der gleichaltrigen Buben übergewichtig oder adipös.1 Österreich liegt hier mit 21 – 29 % (große regionale Unterschiede) und 31 – 32 % über dem europäischen Durchschnitt.2 Adipös waren in Europa 2020 laut World Obesity Atlas 8 % der Mädchen und 13 % der Buben im selben Alter. Es wird geschätzt, dass sich diese Anteile bis 2035 auf 14 % bzw. 21 % erhöhen werden.3 Expert:innen verfolgen die Entwicklung mit Sorge. Denn wer als Kind übergewichtig ist, bleibt das meist auch als Erwachsener. Und (krankhaftes) Übergewicht erhöht bekanntlich das Risiko vieler Leiden, insbesondere kardiovaskulärer Erkrankungen und eines Diabetes mellitus, und ist mit einer deutlichen Übersterblichkeit assoziiert.

Damit belasten hohe Prävalenzen nicht nur das Gesundheitssystem: Menschen mit hohem Body-Mass-Index (BMI) sind durchschnittlich auch am Arbeitsmarkt weniger lang verfügbar und senken damit die gesamtwirtschaftliche Produktivität. Die Adipositastherapie lässt in Österreich aber noch zu wünschen übrig. Erst Anfang des Jahres zeigte eine Studie auf, dass nur wenige Institute mit wissenschaftlich fundierten Methoden arbeiten4 – zu Präventionsmaßnahmen soll es bisher überhaupt keine Studien gegeben haben.