Bisher wurde zur Erforschung der Funktionsweise von primären Immunzellen, die eine zentrale Rolle bei der Immunantwort und -regulierung spielen, die Gen-Editierungstechnologie CRISPR eingesetzt. Für die vorliegende Studie ging das Team noch einen Schritt weiter und nutzte eine neuere CRISPR-basierte Technologie: das so genannte Base Editing, das noch präziser Änderungen an bis zu Tausenden von DNA-Stellen in einzelnen Genen identifizieren und damit ein noch nuancierteres Bild mit hoher Auflösung zeichnen kann.
Die Forscher:innen konnten dadurch genaue und informative Karten von DNA-Sequenzen und Proteinabschnitten erstellen, die die menschlichen Immunreaktionen steuern. Die kartierten Stellen geben wiederum Aufschluss über Mutationen, die bei Patient:innen mit Immunstörungen auftreten. Der enorme genetische Datensatz könne, so die Einschätzung des Forschungsteams, künftig bei der Entwicklung von Immuntherapien u. a. gegen Krebs, Autoimmun- und Infektionserkrankungen helfen.
"Da die Studie mit primären T-Zellen durchgeführt wurde, die von menschlichen Blutspender:innen stammen, sind die Ergebnisse von großer klinischer Relevanz", betont einer der Erstautor:innen, Ralf Schmidt vom Klinischen Institut für Labormedizin der MedUni Wien.
Die Studie wurde kürzlich im Top-Journal "Nature" publiziert.
Base-editing mutagenesis maps alleles to tune human T cell functions