Hausärzt:in 12/2024
Ärzt:in Assistenz 03/2024

26. Jahrestagung der ÖGPIM - "Die eingebildeten Kranken"

Datum: am 15. Februar 2025
Zeit: 08:15 – 17:00
Location: Hotel Schloss Wilhelminenberg
Ort: Savoyenstraße 2, 1160 Wien
Kontakt: Evelyn Kunschitz
+43 699 171 035 03
E-Mail: email@oegpim.at

Der eingebildete Kranke ist Molières letztes und berühmtestes Theaterstück. Die Uraufführung fand 1673 statt, in der Titelrolle stand Molière selbst auf der Bühne. Es beschreibt das Verhältnis eines selbstmitleidigen Hypochonders zu seinen geldgierigen Ärzten als eine für beide Seiten Gewinn bringende Symbiose. Die "parasitäre" Medizin lässt sich ihre Scharlatanerie teuer bezahlen und züchtet mit Unwissen neues Leid, während mit dem Ausmaß der eingebildeten Krankheit die Macht des Patienten über sein Umfeld wächst. Molière widmet das Stück dem Sonnenkönig, der tatsächlich von einem Heer sogenannter Heilkundiger grausam zu Tode behandelt wird, greift als Argan im Stück selbst den Komödiendichter Molière an, dem er die Rache der Ärzte an den Hals wünscht, und stirbt – als hätte eine höhere Instanz diese Pointe geschrieben – während der vierten Aufführung auf der Bühne an einem Blutsturz. So stirbt Moliere als Hypochonder und macht uns klar, wie ernst zu nehmen und vermeintlich gefährlich die Krankheit ist.


Wir wollen uns diesmal mit funktionellen Körperbeschwerden und der Hypochondrie beschäftigen. Was bedeutet sie für die Betroffenen, was sind die Ursachen? Erkennen wir die Falltüren für diese Erkrankung in den Strukturen unseres Medizinbetriebs? Wie entsteht die unheilige Allianz, die diese Erkrankungen chronifiziert und verstärkt?