Hausärzt:in 04/2024

Phytotherapeutika: Erleichterung im Klimakterium

Gelbe Johanniskrautblüte mit grünen Blättern
Johanniskraut kann bei psychischen Beschwerden aufgrund von Progesteronmangel unterstützen.
© Scisetti Alfio / shutterstock.com

Univ.-Prof.in Dr.in Doris Maria Gruber, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in Wien über den Einsatz von Phytotherapeutika bei klimakterischen Beschwerden. 

Medizinische Expertise
Doris Maria Gruber

Univ.-Prof.in Dr.in Doris Maria Gruber (Fachärztin für Frauenheilkunde & Geburtshilfe)

HAUSÄRZT:IN: In welchen Fällen kann die Phytotherapie gegen Wechselbeschwerden eingesetzt werden? 

Prof.in GRUBER: Zunächst sollte man wissen, dass sich die Beschwerdesymptomatik im Klimakterium ungefähr drittelt. Ein Drittel der Frauen ist beschwerdefrei, ein Drittel leidet unter mäßigen Beschwerden und ein weiteres hat starke – den Lebensaktionsradius betreffende – Symptome. Dementsprechend sollte man auch bei der Behandlung vorgehen. Manche Frauen ohne Beschwerden möchten im sogenannten Window of Opportunity etwas im Sinne der Prävention unternehmen. In diesen Fällen könnte man prophylaktisch mit einer Phytotherapie beginnen. Das Drittel mit moderaten Symptomen kommt mit diesen Therapeutika oft ebenfalls sehr gut über die Runden. Frauen, die jedoch unter sehr starken körperlichen Irritationen leiden, benötigen eine Hormonersatztherapie.