Hausärzt:in 04/2024

Neues Antibiotikum gegen resistente Bakterien entwickelt

Forscher:innen der Harvard-Universität haben ein vielversprechendes neues Antibiotikum namens Cresomycin entwickelt, das eine Antwort auf die wachsende Bedrohung durch antimikrobielle Resistenzen bieten könnte. 

Cresomycin zeigt laut Forscher:innen eine bemerkenswerte Wirksamkeit gegen viele Stämme von antibiotikaresistenten Bakterien, darunter Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa. Diese Bakterien sind für eine Vielzahl von schwerwiegenden Infektionen verantwortlich und stellen eine große Herausforderung im Gesundheitswesen dar.

Der Schlüssel zu der Wirksamkeit von Cresomycin liege in seiner verbesserten Fähigkeit, an bakterielle Ribosomen zu binden. Ribosomen sind biomolekulare Maschinen, die die Proteinbiosynthese in Bakterien kontrollieren. Die Störung der ribosomalen Funktion ist ein bekannter Mechanismus vieler bestehender Antibiotika. Allerdings haben einige Bakterien Schutzmechanismen entwickelt, die verhindern, dass diese Medikamente wirken. Cresomycin wurde speziell entwickelt, um diesen Resistenzmechanismen entgegenzuwirken. Durch eine spezielle Struktur und Form kann das Antibiotikum effektiver an die Ribosomen binden und somit die Funktion der Bakterienzellen stören.

Das Forscherteam wird durch einen Zuschuss von 1,2 Millionen US-Dollar von der Combating Antibiotic-Resistant Bacteria Biopharmaceutical Accelerator (CARB-X) unterstützt, einer Organisation, die sich der Förderung der antibakteriellen Forschung und Entwicklung widmet.

Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Science veröffentlicht.

An antibiotic preorganized for ribosomal binding overcomes antimicrobial resistance