Hausärzt:in 04/2024

Koronare Herzkrankheiten: Mögliche neue Biomarker entdeckt

Forscher:innen des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), des Helmholtz-Zentrums München und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) haben neue Protein-Biomarker identifiziert, die mit der Entwicklung von koronaren Herzkrankheiten bei Menschen mit und ohne Diabetes in Verbindung stehen. 

Koronare Herzkrankheiten (KHK) sind ein weltweit großes Gesundheitsproblem, insbesondere bei Menschen mit Typ-2-Diabetes (T2D). Bei Erwachsenen mittleren Alters haben Personen mit T2D ein zwei- bis viermal höheres Risiko, eine KHK zu entwickeln, als Personen ohne T2D. Das Forschungsteam aus Deutschland untersuchte die Vorhersagekraft von Protein-Biomarkern für das Auftreten von KHK bei Personen mit und ohne T2D.

Für ihre Studie nutzten sie Daten der Kooperativen Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA). Die Validierungskohorte umfasste 888 Teilnehmer:innen aus der KORA-Age1-Studie mit 70 KHK-Fällen (19 vs. 51 Fälle in der Gruppe mit T2D bzw. ohne T2D) während einer Nachbeobachtungszeit von 6,9 Jahren. Sie untersuchten Blutproben der Proband:innen auf 233 Plasmaproteine, die mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Entzündungen in Zusammenhang stehen. 

Auf diese Weise identifizierten die Forscher:innen zwei Proteine, die mit dem Auftreten von Koronaren Herzkrankheiten bei Personen mit Diabetes assoziiert sind und 29 Proteine bei Personen ohne Typ-2-Diabetes. Sechs dieser Proteine sind neue Kandidaten für das Auftreten von KHK. 

Die Ergebnisse dieser Studie tragen wesentlich zu einem besseren Verständnis der Pathophysiologie der Koronaren Herzkrankheiten bei T2D-Patient:innen bei und bieten potenzielle neue Ansätze für die Prävention und Behandlung. 

Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Cardiovascular Diabetology veröffentlicht.

Association of plasma proteomics with incident coronary heart disease in individuals with and without type 2 diabetes: results from the population-based KORA study