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Schlafen: Mit oder ohne Socken?

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Warme Füße im Bett: Für manche essenitell, für andere keine Option. (Esmeralda Edenberg / Shutterstock.com)

Mit den Socken ins Bett zu gehen halten manche für essentiell und andere wiederum für unvorstellbar. Aber was ist gesünder?

Ob man den Tag abends mit oder ohne Socken beschließt, zählt zweifelsohne zu den wichtigsten Glaubensfragen des Alltags. Während es manche für absolut unhygienisch halten, die Füße auch im Bett zu verpacken, ist Omas Wollsocke für andere das beste Schlafmittel. Aus medizinischer Sicht gibt es durchaus gute Gründe für Sockenmuffel, es mal "mit" statt "ohne" zu probieren.

 

Vor einigen Jahren erkannten Wissenschafter in den USA einen signifikanten Vorteil für Sockenträger. Bei der Untersuchung schliefen Studienteilnehmer, die sich mit Socken ins Bett kuschelten, im Schnitt um etwa 15 Minuten schneller ein als barfuß schlummernde Probanden. Der Grund dafür dürfte allerdings nichts mit etwaiger Wärme zu tun haben.

 

Socken sorgen für erweiternde Blutgefäße, unsere Füße geben daher Wärme ab. In weiterer Folge sinkt die Körpertemperatur, was das Gehirn wiederum auffordert, einzuschlafen. Schließlich ist der Körper im energiegeladenen Zustand am wärmsten und in der Nacht am kältesten. Verstärkte Müdigkeit ist die logische Folge und so sinkt das Risiko, nachts kein Auge zuzubekommen.

Besserer Sex trotz schwitzender Füße

Sogar auf das Liebesleben wirkt sich das Fußgewand anscheinend positiv aus. Obwohl bei dem Gedanken an Socken wohl nur den wenigsten so richtig warm ums Herz wird, fördern sie besseren Sex. Dies zumindest geht aus einer Studie hervor, laut derer die Wahrscheinlichkeit eines Orgasmus beim Geschlechtsverkehr steigt, falls die Füße eingepackt sind. Ob dies mit der Durchblutung zusammenhängt oder ob es sich um einen psychologischen Effekt handelt, ist unklar.

 

Wer sich die Verbannung von Socken aus allen Betten dieser Welt zum Ziel setzt, hat allerdings auch ein paar Argumente auf seiner Seite. Zumindest theoretisch hat das Sockenschlafen gesundheitliche Nachteile:

 

  • Fußpilz und andere Infektionen werden begünstigt
  • Zu enge Socken stören die Durchblutung
  • Mangelnde Luft kann Fußschweiß fördern

Persönliche Vorliebe ist entscheidend

Allzu dramatisch gestaltet sich die Gefahr jedoch bei keinem der drei angeführten Punkte. Vermeidbar sind sie in aller Regel bereits durch die richtige Sockenwahl. Die selbst gestrickten Socken von Oma sind natürlich ideal, alternativ sind locker sitzende Wollsocken auch im Geschäft zu erwerben. Jenes Paar, das man bereits während des Tages getragen hat, hat aus Hygienegründen hingegen nichts im Bett zu suchen.

 

Trotz aller Vor- und Nachteile zählt vor allem der Wohlfühlfaktor. Ob man mit Socken oder doch lieber barfuß ins Bett geht, ist Geschmackssache. Ein guter Schlafrhythmus ist eine der wichtigsten Säule eines gesunden Lebensstils. Wer keine Schlafprobleme hat, hat daher auch keinen Anlass, seine Haltung in Sachen Sockenreligion zu ändern.

Slideshow: 7 Tipps für einen besseren Schlaf

AUTOR


Michael Leitner


ERSTELLUNGSDATUM


21.03.2019