Kinder fiebern schneller und intensiver als Erwachsene und schon eine ganz normale Erkältung kann bei ihnen mit Fieber einhergehen. Es sollte aber nicht immer gleich zu einem fiebersenkenden Mittel gegriffen werden, falls die Körpertemperatur des Kindes auf über 38°C ansteigt. Wenn die Immunantwort auf bakterielle oder virale Erreger sofort unterbunden wird, braucht der Körper länger, um diese zu besiegen.
Durch einen Infekt bedingtes Fieber – z. B. im Rahmen von Atemwegs- oder Magen-Darm-Infekten – muss in der Regel nicht behandelt werden. Liegen aber Begleitsymptome wie Muskel-, Glieder- oder Kopfschmerzen, Übelkeit, Krankheitsgefühl oder starke Abgeschlagenheit vor, können fiebersenkende Medikamente zur Linderung verabreicht werden. Solche Mittel sind außerdem vonnöten, wenn die Körpertemperatur auf über 40°C ansteigt, das Kind nur noch sehr wenig Flüssigkeit zu sich nimmt oder eine chronische Herz- oder Lungenerkrankung vorliegt. Das Ziel der Behandlung stellt jedoch nicht das Erreichen der Normaltemperatur dar, sondern es besteht darin, das Fieber so weit zu senken, dass das Kind sich wohler fühlt.
Als Medikament der ersten Wahl gilt für Neugeborene und Kinder Paracetamol, das alle vier bis sechs Stunden verabreicht werden kann. Die maximale Tagesdosis beträgt 60 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Paracetamol weist gegenüber anderen fiebersenkenden Mitteln eine gute Verträglichkeit auf und in der empfohlenen Dosierung treten nur wenige bis gar keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf. Bei älteren Säuglingen – ab sechs bis acht Kilogramm Körpergewicht – kommen Ibuprofen-Präparate als Alternative infrage. Sie wirken sechs bis acht Stunden lang, die Tagesdosis darf 40 mg pro Kilogramm Körpergewicht nicht übersteigen. Acetylsalicylsäure eignet sich bei Kindern aufgrund des erhöhten Risikos eines Reye-Syndroms nicht als fiebersenkendes Mittel.
Hausmittel wie Wadenwickel sollten nur dann eingesetzt werden, wenn der kleine Patient nicht fröstelt und warme Füße hat. Aber selbst in diesem Fall sollten die Wadenwickel nicht eiskalt, sondern lauwarm sein, um eine Ausgleichsreaktion des Körpers auf die Kälte mit einem erneuten Temperaturanstieg zu vermeiden.
Die meisten fieberhaften Erkrankungen klingen von selbst wieder ab. Aber eine stark erhöhte Körpertemperatur kann auch ein Zeichen dafür sein, dass der kleine Körper gegen eine schwerwiegende Infektion ankämpft. Treten beim fiebernden Nachwuchs zusätzlich anhaltende Trinkschwäche, Atemnot, Hautausschlag oder eine ungewöhnliche Gesichtsfarbe, Durchfall, wiederholtes Erbrechen, Nackensteifigkeit oder Verwirrtheit auf, muss das von einem Arzt abgeklärt werden. Des Weiteren sollte ein Arzt besucht werden, wenn das Fieber länger als drei Tage andauert, ohne dass eine Ursache erkennbar ist, sich das Fieber nicht senken lässt oder Fieberkrämpfe auftreten. Fiebern Säuglinge unter drei Monaten, ist ebenfalls ein Arztbesuch notwendig.