Kaum wo ist das Thema Übergewicht so präsent wie in den USA. Kulturelle Tendenzen zu ungesunden Ernährungsweisen und Bewegungsmangel sorgen dort für eine regelrechte Adipositas-Epidemie. Dementsprechend kommen aus Übersee immer wieder neue Ansätze, um an diesem Problem zu arbeiten.
Im Mai dieses Jahres ist in den USA ein Gesetz in Kraft getreten, das Fast Food-Restaurants dazu zwingt, auf der Speisekarte die Kalorienzahl der angebotenen Produkte anzugeben. Frühere Studien machen jedoch wenig Mut zur Hoffnung. Demnach haben die Kalorienangaben nur einen sehr geringen Einfluss auf das Konsumentenverhalten.
An der Universität von New York wurde nun ein einfacher Trick getestet, um die Effektivität der Gesetzesänderung zu erhöhen. Die Studienautoren stellten drei verschiedene Speisekarten zusammen. Auf einer gab es gar keine Informationen über die Kalorien, bei einer zweiten standen die Kalorienangaben rechts von der Produktbeschreibung und auf der dritten Karte fanden sie sich links vom Produktnamen.
Bei einem Test der drei Speisekarten in einem Imbiss konnten die Forscher deutliche Unterschiede erkennen. Waren die Kalorienangaben links platziert, bestellten die Besucher Speisen mit durchschnittlich 24 % weniger Kalorien. Zurückzuführen dürfte dies auf einen unterbewussten Vorgang in unserem Gehirn sein. Steht die hohe Kalorienzahl links und ist damit die erste Information, die wir aufnehmen, wird die Speise kritischer beäugt und dementsprechend seltener bestellt.