Ob wir hungrig sind oder nicht, bestimmt ein komplexes Zusammenspiel vieler verschiedener Gene und Hormone. Bei gesunden Menschen ist es in erster Linie das Hormon Leptin, das satt macht, mit Hilfe eines Botenstoffs "dockt" es an den Körperzellen an. Kann dieser Botenstoff bei einer sehr seltenen Gen-Erkrankung nicht aktiviert werden, hat das verheerende Folgen.
Denn durch den Botenstoff-Mangel werden wir erst stark verzögert oder aber gar nicht satt. Das kann dazu beitragen, dass sich Adipositas entwickelt. Bei der Genmutation, die deutsche Wissenschafter nun entdeckt haben, ist eigentlich genügend Leptin vorhanden, doch aufgrund des fehlenden Botenstoffs kann das Hormon seine sattmachende Wirkung nicht entfalten.
Die gute Nachricht: Die Forscher entdeckten nicht nur diese seltene Erkrankung, sondern konnten auch eine erfolgreiche Therapie etablieren, die den Botenstoff ersetzt und ein angenehmes Sättigungsgefühl auslöst. Dadurch wird übermäßige Nahrungsmittelaufnahe gebremst und die Gewichtszunahme gestoppt. Innerhalb weniger Wochen nahm so auch der 3-Jährige ab, indem er automatisch weniger aß.