Fältchen einfach wegcremen – dieser Wunsch wird nicht so schnell Wirklichkeit. Denn wie ein aktueller Test von Antifaltencremes zeigt, fielen die Test-Produkte mit der Note "mangelhaft" durch. Gestestet wurden 9 Cremes - sie kosten zwischen 2,45 Euro und 87 Euro - bei 270 Frauen, die sich 4 Wochen lang morgens und abends auf die eine Gesichtshälfte ein Testprodukt, auf die andere eine gute Feuchtigkeitscreme aufgetragen hatten.
Vor und nach der Testphase wurden die Gesichtshälften mithilfe einer Fotobox fotografieren. Für die Beurteilung zogen Experten Ausschnitte der Augenpartien heran, denn vor allem dort zeichnen sich Falten ab. Sie verglichen die Bilder – ohne zu wissen, welche vor oder nach der Testphase aufgenommen worden waren oder ob die Probandinnen das Testprodukt oder die Feuchtigkeitscreme angewandt hatten.
Das Ergebnis verursachte eher Sorgenfalten: Kein einziges Produkt ist in Lage - wie oft versprochen - in wenigen Wochen kleine Fältchen oder gar tiefere Falten so mildern, dass mit bloßem Auge eine Verbesserung zu sehen ist.
Ein Tipp der Expertengruppe von Stiftung Warentest: Wer seine Haut gut pflegen und etwas gegen die Bildung von Falten tun möchte, sollte eine gute Feuchtigkeitscreme mit UV-Schutz verwenden.
Glaubt man der Werbung, können einzelne Stoffe viel bewirken, etwa Coenzym Q10, Polypeptide, oder Vitamin A. Als wirksamste Vitamin-A-Verbindung gilt die Vitamin-A-Säure. Sie hat aber Nebenwirkungen, darf in Kosmetika in der EU nicht eingesetzt werden. Weniger wirksame Verbindungen wie Pro-Retinol A sind dagegen erlaubt.
Die Anti-Aging-Branche stützt sich auf Studien, die die Wirksamkeit einzelner Substanzen belegen sollen. Sie betrachten den jeweiligen Wirkstoff oft isoliert, nicht in der Gesamtrezeptur einer Creme. Denn für den Effekt spielt vor allem eine Rolle, in welcher Konzentration ein Stoff eingesetzt ist, ob er in ausreichender Menge aus der Creme freigesetzt wird und in die Haut gelangt.