Hausärzt:in 04/2024

Krebsbehandlung: Neue Linearbeschleuniger im Salzkammergut Klinikum

Im Salzkammergut Klinikum (SK) Vöcklabruck stehen seit Kurzem zwei der modernsten Linearbeschleuniger für die Behandlung von Krebserkrankungen zur Verfügung. Damit lösen die Geräte die Vorgängermodelle ab, die 15 Jahre lang einen guten Dienst erwiesen haben.

"Rund 10.000 Oberösterreicher:innen haben im vergangenen Jahr die Diagnose Krebs erhalten. Unser Ziel ist es, dass jede und jeder von ihnen sicher sein kann, dass sie die bestmögliche Behandlung und Therapie erhalten unabhängig vom Wohnort. Deshalb sind Investitionen wie diese beiden neuen Linearbeschleuniger so wichtig. Denn mit neuer Technik erhöhen wir die Qualität der Behandlung, die Erfolgschancen und die Lebensqualität der Betroffenen", so Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stv.in Mag. Christine Haberlander.

Der Austausch der Geräte konnte bei laufendem Patientenbetrieb ohne Probleme über die Bühne gehen. Ein neuer Linearbeschleuniger ist bereits seit letztem Oktober im Einsatz. Nun konnte auch das zweite Gerät nach einer mehrmonatigen Umbau- und Testphase in Betrieb genommen werden. 

Im Vergleich zu ihren Vorgängermodellen würden die neuen Geräte einige Vorteile bieten. Prim. Dr. Michael Kopp, der Leiter des Instituts für Radiotherapie, erklärt: "Mit der neuen Technologie gelingt es, die tägliche Bestrahlungszeit bei gleicher Effizienz zu verringern. Eine genaue Berechnung bzw. Bestrahlungsplanung durch unsere Medizinphysiker:innen und Radiologietechnolog:innen gewährleistet, dass das Maximum der Strahlendosis im Zentrum des Tumors auftrifft und das umliegende gesunde Gewebe geschont wird. Zusätzlich wird mit einem neuen strahlungsfreien Bildgebungssystem die korrekte Lage der zu bestrahlenden Person am Behandlungstisch überprüft. Durch die präzise Planbarkeit gelingt es oft, das von Krebs betroffene Organ zu erhalten."

Der leitende Medizinphysiker DI Andreas Poschacher verweist ebenfalls auf die Vorteile der neuen Gerätegeneration: "Wir können jetzt ein Bestrahlungsfeld noch präziser als bisher an das Tumorvolumen anpassen, wodurch Nebenwirkungen verringert werden. Durch zusätzlich zur Verfügung stehende Strahlenenergien mit hohen Dosisraten, können Hochdosisbestrahlungen in kürzerer Zeit appliziert werden". Jährlich werden rund 1.000 Patient:innen im Institut für Radiotherapie am SK Vöcklabruck behandelt.