Wie erkenne ich verdorbene Lebensmittel?

schimmlige Himbeeren
Nicht alle verdorbenen Lebensmittel können am Aussehen, Geschmack und Geruch erkannt werden.
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Lebensmittel sind leider nicht ewig haltbar. Anhand bestimmter Merkmale lassen sich verdorbene Produkte leicht erkennen.

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Bakterien und Mikroorganismen können sich bei warmen Temperaturen besonders gut vermehren – leider auch in unserem Essen. Um keine Lebensmittelvergiftung zu riskieren, ist es daher wichtig, schon beim Einkaufen aufzupassen und die Produkte genau unter die Lupe zu nehmen. Genauso bedeutend ist die richtige Lagerung zuhause – und zu wissen, wann etwas definitiv in den Mistkübel gehört.

Diese Punkte sollten Sie beim Gang ins Geschäft und beim Lagern der Einkäufe beachten:

  • Lebensmittel prüfen: Hat das Fleisch einen gräulichen oder grünlichen Schimmer? Ist die Konservendose seltsam aufgebläht? Oder hat die Joghurtpackung gar schon einen Riss? Verlassen Sie sich nicht nur auf das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern prüfen Sie, soweit möglich, selbst, ob die Ware unbeschädigt ist.
  • Leicht verderbliche Produkte: Lebensmittel wie Fisch, Fleisch, Milchprodukte und Eier sollten besonders vorsichtig behandelt werden. Achten Sie darauf, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Geben Sie leicht verderbliche Produkte als Letztes in den Einkaufswagen und verstauen Sie diese zuhause gleich als Erstes im Kühlschrank.
  • Mindesthaltbarkeits- bzw. Verbrauchsdatum beachten: Vor allem im Sommer ist es besser, wenn Sie bei verderblichen Produkten zu jenen greifen, deren Mindesthaltbarkeits- bzw. Verbrauchsdatum noch in weiterer Ferne liegt.
  • Sparsam einkaufen: Gehen Sie lieber öfters kleinere Mengen an verderblichen Lebensmitteln einkaufen, anstatt ein Mal pro Woche einen Großeinkauf zu machen.
  • Nicht direkt in die Sonne stellen: Achten Sie darauf, dass Lebensmittel in der Küche oder beim Essen im Freien nicht direkt in der Sonne stehen. Sonst können diese zu schwitzen beginnen und schneller schlecht werden.

In manchen Fällen lässt sich ganz klar erkennen, dass ein Nahrungsmittel seine besten Tage hinter sich hat – zum Beispiel, wenn es schimmelt. Aber nicht immer können wir uns bei der Prüfung der Lebensmittel auf unsere Sinne verlassen. Das gilt es zu beachten:

  • Mindesthaltbarkeitsdatum: Dass ein Produkt das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat, heißt nicht automatisch, dass es schlecht geworden ist. Reis, Nudeln oder Mehl können noch lange nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum in Ordnung sein, wenn sie richtig gelagert wurden und keine Schädlinge an sie herangekommen sind. Bei Lebensmitteln wie Milchprodukten können Sie sich auf Ihre Sinne verlassen: Hat sich das Lebensmittel verfärbt, schmeckt oder riecht komisch? Bei Fertigprodukten aus dem Kühlregal wie Nudeln oder Würstchen helfen die Sinnesorgane hingegen oft nicht weiter. Diese sollten nicht lange nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum gegessen werden.
  • Verbrauchsdatum: Anders ist es beim Verbrauchsdatum, das etwa bei Fleisch und Geflügel angegeben wird. Diese Produkte können verderben, ohne dass es sicht-, riech- oder schmeckbar ist. Wenn das Verbrauchsdatum überschritten ist, sollten sie entsorgt werden. Auch fertig geschnittene Salate bieten eine große Angriffsfläche für Keimbefall und sollten nicht nach dem Verbrauchsdatum verzehrt werden.
  • Schimmel: Wenn sich ein Lebensmittel mit einer weißlichen oder grünlichen pelzigen Schicht überzieht, reicht es nicht, die betroffenen Stellen einfach wegzuschneiden. Denn die Schimmelfäden des Pilzes können sich bis weit ins Innere ziehen und sind fürs menschliche Auge unsichtbar. Je flüssiger ein Lebensmittel ist, desto schneller kann sich der Schimmel verbreiten. Auch das Kochen und Braten der Lebensmittel tötet die Schimmelsporen nicht ab. Langfristig kann die Aufnahme der Giftstoffe (Mykotoxine) zu Leber- und Nierenschäden führen.
  • Fauliges Obst und Gemüse: Bei fauligen Nahrungsmitteln ist die Chance hoch, dass auch bereits die Mykotoxine von Schimmel enthalten sind. Bei festen Gemüsesorten (z. B. Karotten) können faulige Stellen großflächig ausgeschnitten werden. Weiche, flüssigkeitsreiche Lebensmittel sollten hingegen entsorgt werden. Faulige Obststücke haben auch in Kompott oder Marmelade nichts verloren.
  • Aufgeblähte Verpackungen: Wenn Mikroorganismen am Werk sind und sich vermehren, produzieren sie oft Gase, die zu aufgeblähten Milch- oder Salatpackungen sowie Konservendosen führen können. Die Lebensmittel sind dann nicht mehr genießbar.

Sollten Sie sich durch verdorbenes Essen eine Lebensmittelvergiftung zuziehen, äußert sich diese in den meisten Fällen durch Übelkeit, Durchfall und Erbrechen, manchmal auch Fieber. Beugen Sie einer Verbreitung von Keimen vor, indem Sie im Umgang mit besonders leicht verderblichen, rohen Produkten wie Geflügel und Eiern auf ausreichende Hygiene achten: Waschen Sie sich nach dem Kontakt mit diesen Lebensmitteln gut die Hände. Reinigen Sie die Küchenutensilien, die mit den rohen Lebensmitteln in Kontakt gekommen sind, bevor Sie andere Zutaten damit bearbeiten.

Wenn in einer Speise rohe Eier verarbeitet sind (z. B. in Tiramisu), sollte diese sofort nach der Zubereitung gekühlt und höchstens einen Tag im Kühlschrank aufbewahrt werden. Kleine Kinder, Schwangere und ältere Menschen sollten an heißen Tagen ganz auf rohe Eier verzichten, eine Infektion mit Salmonellen ist zu gefährlich. Auch Speisen mit rohem Fisch (z. B. Sushi) oder Fleisch (z. B. Beef Tatar) sind bei sommerlichen Temperaturen keine gute Idee. Stattdessen sollten Gerichte gewählt werden, bei denen Fleisch, Fisch und Geflügel gut durchgebraten werden.


Redaktionelle Bearbeitung:
Zuletzt aktualisiert:

16. August 2022

Erstellt am:

22. Juni 2017

Stand der medizinischen Information:

16. August 2022

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