Hausärzt:in 04/2024

Überparteiliche Unterstützung für Impf-Angebot in der Apotheke

Bereits 2.000 Apotheker:innen haben die Impffortbildung der Österreichischen Apothekerkammer auf höchstem internationalem Niveau absolviert. Gemeinsam mit ÖGK, Seniorenrat und Patientenanwaltschaft fordert die Apothekerschaft eine rechtliche Grundlage zum Impfen. Auch von Gesundheitsminister Rauch kommt Unterstützung.

In bundesweit 1.000 Apotheken stehen Apotheker:innen bereit, um den Menschen wohnortnah, sicher und unkompliziert eine Influenza-, FSME oder COVID-19-Auffrischungsimpfung anzubieten. Anlässlich der Europäischen Impfwoche der WHO betont Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer: "Das Impfen durch Apotheker:innen ist eine wichtige Maßnahme, um die Durchimpfungsrate der Bevölkerung zu erhöhen. Apotheken sind prädestiniert, dabei zu helfen, die erschreckend niedrigen Impfraten zu steigern. International ist das Impfen in der Apotheke eine absolute Erfolgsgeschichte. Es wird höchste Zeit, dass wir diese Erfolgsgeschichte endlich in Österreich fortsetzen können. Der standespolitische Widerstand der Ärztekammer muss beendet werden". Sie appelliert an die Politik, die rechtlichen Möglichkeiten zum Impfen in der Apotheke zu schaffen.

"Wir wollen die gute Zusammenarbeit der Sozialversicherung mit den Apotheken noch weiter vertiefen und die niederschwellige Zugangsmöglichkeit für unsere Versicherten weiter ausbauen. Mittlerweile wurden die Aufgaben der Apotheker bereits gesetzlich aufgewertet und ich kann mir in Zukunft noch mehr Aufgaben vorstellen, wie beispielsweise das Impfen in Apotheken", ergänzt Andreas Huss, Vize-Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse.

Der Österreichische Seniorenrat sieht ein Impf-Angebot der Apothekerschaft als einen zentralen und längst überfälligen Schritt, um die Durchimpfungsraten in Österreich zu steigern. "Natürlich ist und bleibt die Ärzt:in erste Anlaufstelle fürs Impfen und nicht jede Impfung eignet sich dafür, aber gerade am Land spielen für ältere Menschen Entfernungen, Vertrauen und Erreichbarkeit eine große Rolle. Voraussetzungen, die Apotheken gut erfüllen können", so Ingrid Korosec, Präsidentin des Österreichischen Seniorenrates.

Ebenso überzeugt ist die oberste Patientenvertreterin Michaela Wlattnig: "Die Patient:innen- und Pflegeanwält:innen Österreichs begrüßen Bemühungen zur Ausweitung des Impfangebots in Österreich. Die Schaffung zusätzlicher niederschwelliger Impfangebote werde zur Steigerung der Durchimpfungsrate der Bevölkerung beitragen." 

Gesundheitsminister Johannes Rauch setzt sich ebenfalls für ein breites, kostenloses und einfach erreichbares Impfangebot ein: "Impfen rettet Leben! Deshalb stellen Bund, Länder und Sozialversicherung gemeinsam im Rahmen der Gesundheitsreform 90 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr zur Verfügung. Impfen in Apotheken würde es den Menschen noch einfacher machen, sich impfen zu lassen. Dafür setze ich mich weiterhin ein."