10 Millionen Frauen sind in Großbritannien unzufrieden mit ihrem eigenen Körper. Sie schämen sich so sehr, dass sie sogar auf Sport verzichten. Die britische Kampagne "Be Real" beschäftigt sich mit (falschen) Schönheitsidealen und deren Auswirkungen auf die Lebensgestaltung. Sie möchte zeigen, dass nicht alle Frauen jung, weiß und dünn sind, wie das Werbungsmacher suggerieren. Dabei ist unser Gehirn so gepolt, dass schon die Vorstellung eines schöneren Selbst glücklich macht. Ziel der Kampagne ist es deshalb, Gesundheit von Schönheit zu entkoppeln, und Frauen zu ermutigen selbstbewusst an Dinge heranzugehen.
Permanent mit seinem Körper unzufrieden zu sein, bestimmt die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden mit. Das Problem mit einem negativen Körperbild besteht darin, dass es das Selbstwertgefühl massiv beeinflussen kann, und das wirkt sich auch auf praktisch alle anderen Lebensbereich aus. In Großbritannien trifft das laut verschiedenen Studien, die im Rahmen der "Be Real" Kampagne in Auftrag gegeben wurden, hochgerechnet auf 10 Millionen Frauen zu. Das entspricht einem Drittel aller Frauen in Großbritannien.
Insgesamt wurden 2.339 Frauen zu ihrem Selbstbild und ihrer Zufriedenheit befragt. Dabei stellten die Forscher fest, dass über ein Drittel der Frauen sich nicht traut, Sport zu machen, weil sie sich dann verstärkt mit dem Körper auseinander setzen müssen, mit dem sie unzufrieden sind. Das führt jedoch zu einem Teufelskreis: Schließlich kann Sport dazu beitragen, auf gesundem Weg abzunehmen und so Übergewicht entgegenzuwirken. Zudem führt Sport zur Ausschüttung von Glückshormonen, was gerade bei niedrigem Selbstbewusstsein förderlich sein kann. So wird von Sport abgesehen, weil man mit dem Körper unzufrieden ist - doch gerade Sport könnte wahrscheinlich die Gesundheit steigern und die Zufriedenheit verbessern.
Unglücklich über den eigenen Körper zu sein, hat laut der Studie erstaunlich weitreichende Konsequenzen auch auf die restliche Lebensplanung:
Aufgrund dieser weitreichenden Konsequenzen sind die Initiatoren der "Be Real" Kampagne der Meinung, dass eine negative Körperwahrnehmung zu einem Thema der öffentlichen Gesundheit werden muss. Durch frühzeitiges Eingreifen hoffen sie, dass dem derzeitigen Trend entgegengewirkt werden kann.