Dazu werteten Forscher der University of Pennysylvania Gesundheitsdaten und die Sprache in Twitter-Botschaften von 1.300 US-Bezirken aus. Mit Hilfe elektronischer Wörterbücher wurde diese enorm große Datenmenge ausgewertet. Das Ergebnis: In Gegenden mit besonders vielen unzufriedenen Tweets ist die Chance, an einem Herzinfarkt zu sterben, wesentlich größer. Besonders Wut und Ärger wirkt negativ aus, mehr noch als Trauer oder Stress. Fröhliche Botschaften dahingegen wirken schützend auf die Umgebung.
Nicht nur was Sie selbst posten, auch was Sie durch Ihre Facebook-Freunde lesen wirkt sich auf die Gesundheit aus: In der Studie der University of Pennsylvania waren nicht notwendigerweise (nur) diejenigen gefährdet, die Negativ-Botschaften verbreiteten, sondern ihr Umfeld.
Wo und mit wem wir zusammenleben, prägt unsere Gesundheit wesentlich: Gibt der Partner ein Laster auf, haben auch wir leichter damit Erfolg. Selbst das erweiterte soziale Umfeld prägt unser eigenes Verhalten in Bezug auf Ernährung, Sport oder Alkohol-Konsum indirekt. Das scheint auch für die Social-Media-Umgebung zu gelten. Twittern viele Menschen, die in unserer Nähe wohnen, negative Gefühle, erhöht sich nachweislich die Sterblichkeitsrate durch Herzkrankheiten.
Unerfreuliche Tweets sind nicht unbedingt ursächlich für die schlechtere Herzgesundheit verantwortlich. Möglicherweise gibt es in Regionen mit vielen negativen Botschaften auf Social Media Plattformen auch einfach mehr Grund dazu, wütend zu sein. So könnten die Wut-Ursachen, mehr noch als die Tweets selbst, die Gesundheit einer Region belasten.
Der Umkehrschluss ist laut Forschungsergebnis zulässig. Wirken sich Negativ-Botschaften schädlich aus, so "schützen" besonders positive Tweets auch das regionale Umfeld vor Herzerkrankungen. Wurden häufig Worte wie "fantastisch" oder "wundervoll" in Tweets genutzt, traten Herzinfarkte und Co. seltener auf. Doch auch hier gilt: Regionen, in denen viele erfreuliche Tweets versendet wurden, fördern möglicherweise auch auf andere Arten das psychische und körperliche Wohl der dort lebenden Bewohner.