Sie verglich 1.800 wissenschaftliche Artikel und über 200 Studien zu dem Thema. Das Fazit fiel ernüchternd aus: Weder bei psychischen, noch bei körperlichen Erkrankungen wirkt Homöopathie. Eventuelle positive Veränderungen seien auf den Placebo-Effekt zurückzuführen. Studien, die das Gegenteil behaupteten, seien häufig unwissenschaftlich oder mit zu wenigen Daten durchgeführt worden. Warwick Anderson, Leiter der Gesundheitsbehörde, warnt vor allem bei ernsten und chronischen Erkrankungen vor einer alleinigen Behandlung mit Homöopathie. Hier würden Betroffene ihre Gesundheit aufs Spiel setzen und Zeit verlieren.
In Österreich dürfen homöopathische Mittel nur von Ärzten verschrieben werden. Das bietet Sicherheit: Geschulte Mediziner können abschätzen, wann Homöopathie als Behandlung nicht (mehr) ausreicht. In Australien ist Homöopathie lockerer reguliert. Die Gesundheitsbehörde befürchtet daher, dass Menschen selbst bei schweren Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs ausschließlich auf homöopathische Mittel vertrauen.
In Österreich, aber auch in Australien, werden Homöopathie-Kurse an öffentlichen Universitäten angeboten. Paul Glasziou, der an der Arbeitsgruppe Homöopathie in Australien beteiligt war, lehnt diese Finanzierung durch Steuergelder strikt ab. Er vergleicht Homöopathie-Kurse mit Wahrsagen aus einer Glaskugel. Wenn Studenten selbst bereit sein, für die Kosten aufzukommen, hätte er kein Problem damit. Es sei aber nicht Sache des Staates, Gelder für derartige Ausbildungen aufzubringen.