Die steigenden Anforderungen des modernen Alltags und eine verbesserte Offenheit gegenüber psychischen Problemen ließ die Zahl an diagnostizierten Depressionen in den letzten Jahren in die Höhe schnellen. Als effektivste Maßnahme gilt nach wie vor die kognitive Verhaltenstherapie (KT), eine Form der gesprächsbasierten Psychotherapie. Wöchentlich einen Therapeuten aufzusuchen ist allerdings teuer, auch die Krankenkasse übernimmt die Kosten nur selten. Zudem mangelt es an flächendeckender Versorgung, da an manchen Orten zu wenige ausgebildete Experten zur Verfügung stehen.
Mediziner arbeiten daher schon länger an alternativen Behandlungsmethoden. Immer beliebter wird unter anderem die Verhaltensaktivierung. Diese legt verstärkt Wert darauf, die Stimmung durch bestimmte Handlungen positiv zu beeinflussen. Vereinfacht ausgedrückt sollte man lachen, um gute Laune zu bekommen. In diesem Zusammenhang spricht man auch von einer "outside-in"-Therapie, also einer Behandlung, die durch äußere Einflüsse das Innenleben verbessern soll.
Dem gegenüber vertraut die kognitive Verhaltenstherapie auf einen "inside-out"-Ansatz: Zunächst soll das Innenleben in Ordnung gebracht werden, um dann eben auch gute Laune ausstrahlen zu können. Einer aktuellen Studie zufolge ist die neue Form der Therapie um 20% billiger, bei vergleichbaren Ergebnissen. Kosten und Erfolg einer Psychotherapie sind allerdings auch immer vom Schweregrad der Erkrankung sowie der Bereitschaft des Betroffenen abhängig.